Tresor mit 46'000 Franken geplündert
Klub-Koch beklaut den EHC Kloten

Diese Kreation ihres Küchenchefs Heinz M.* (42) mundete dem EHC Kloten überhaupt nicht. Der Deutsche knackte den Tresor des Klub-Restaurants Buebetrickli. Weit kam er aber nicht und landete vor Gericht.
Publiziert: 03.05.2019 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2019 um 11:02 Uhr
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Eingang des Buebetrickli: Hier im Restaurant des EHC Kloten griff der Koch zu.
Foto: Claudio Meier
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Viktor DammannReporter

Am 22. September 2018 war der HC Thurgau bei den «Fliegern» zu Gast. Ein voller Erfolg: Kloten siegte 5:2. Küchenchef Heinz M.* (42) offerierte den Fans feine Hacktätschli an Rotweinsauce mit Kartoffelstock. Doch der Gastronom hatte nicht nur das leibliche Wohl der Gäste im Sinn. Er wusste: Im Tresor der Klubbeiz Buebetrickli lagen in der Nacht nach dem Spiel die Match- und Restaurant-Einnahmen von 46'000 Franken. Am nächsten Morgen war der Safe leer, der Küchenchef hatte zugeschlagen.

Zwei Kartonkisten voller Geld

Am Freitag wurde der Sachverhalt gemäss Anklageschrift der Staatsanwaltschaft folgendermassen dargelegt: «Der Beschuldigte begab sich um 2.40 Uhr zur Eishalle, betrat das Restaurant und öffnete dort mit einem vorgängig erstellten Abdruck des Tresorschlüssels den Tresor.» Dann habe der Dieb zwei Kartonkisten mit dem Geld an sich genommen.

Schon zehn Tage später klickten bei Heinz M. die Handschellen. «Die Überwachungskamera zeigte, wie er das Restaurant betrat und später mit den Kartonkisten wieder verliess. Er hatte sich zwar vermummt, war jedoch an seinem Gang gut erkennbar», sagte EHC-Kloten-Präsident Hans-Ulrich Lehmann (60) zu BLICK. Dabei habe man ihm wegen eines vorgängigen Gelddiebstahls sogar eine zweite Chance gegeben.

Urteil in Abwesenheit des Angeklagten

Vor Gericht glänzte der diebische Küchenchef vor dem Bezirksgericht Bülach ZH zum zweiten Mal mit seiner Abwesenheit. Ein Urteil gab es trotzdem: Heinz M. wurde mit zehn Monaten Gefängnis bedingt bestraft.

Begründung: Das Erstellen des Schlüsselabdrucks deutet auf eine relativ hohe kriminelle Energie hin, so der Einzelrichter. Erschwerend kam hinzu, dass der Koch vor über zehn Jahren einmal wegen Betrug verurteilt wurde. Immerhin: Gemäss Ex-Klubboss Lehmann hat der Langfinger dem Verein mittlerweile die Beute zurückgezahlt.

* Name geändert

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