Das Drama beim Bahnhof Winterthur-Grüze ereignete sich in der Nacht vom 27. August 2015. Vier Gleismonteure waren auf der Baustelle beschäftigt. Ab 23 Uhr war eine Gleissperrung für die Arbeiten im Gleisbereich geplant. Nicht gesperrt wurden die Gleise für die 45 Minuten zuvor begonnenen Vorarbeiten bei einer Weiche.
Vor der Durchfahrt eines Schnellzuges hatte der Sicherheitswärter die Bauarbeiter korrekt gewarnt, die sich in einen definierten Fluchtraum zurückzogen, wie es in dem Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST heisst.
Dort hat ein 34-jähriger Gleisarbeiter vor der Durchfahrt des Zuges ein etwa 1,8 Meter langes Kanteisen auf die Schulter gehoben. Dieses wurde vom durchfahrenden Zug erfasst und riss den Mann mit. Der Lokführer bemerkte den Unfall nicht und fuhr planmässig bis Wil SG weiter.
Das Sicherheitsdispositiv auf der Baustelle wird im Untersuchungsbericht als zweckmässig bezeichnet. Es sei gemäss den Vorgaben gearbeitet worden. Die verunfallte Person hatte mehr als 10 Jahre Berufserfahrung als Gleismonteur.
Als Folge des Unfalls präzisierte die SBB die Regeln zur Sicherheit bei Gleisarbeiten. Die Mitarbeitenden der Baustellen werden weiter sensibilisiert. Diese Massnahmen seien sinnvoll, schreibt die SUST, die auf weiterführende Untersuchungen verzichtet. (SDA/nbb)