Die ETH hat daraus die Konsequenzen gezogen. Dozentinnen und Dozenten müssen Führungskurse besuchen. Und sie werden auf Führungsqualitäten durchleuchtet, wie ETH-Präsident Jöel Mesot in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen sagte.
Bei angehenden Professorinnen und Professoren mache man eine Analyse: Kann jemand führen? Wo sind die Stärken und Schwächen eines Kandidaten? «Wenn es erforderlich ist, handeln wir», sagte Mesot, «zum Beispiel, indem wir von Beginn an Coaching anbieten».
Die Arbeitskultur an der prestigeträchtigen Hochschule müsse verändert werden. Es gelte, die Professorinnen und Professoren so einzusetzen, wie es ihren Stärken und Schwächen entspreche. Und die ETH müsse Unterstützung bieten, wenn jemand sie brauche.
Es sei nicht in Ordnung, wenn Professoren über das Wochenende Emails an Doktorierende schickten oder anriefen. Auch Sitzungen spätabends seien für junge Eltern schwierig. Überstunden seien in Ordnung, wenn es sich um eine begrenzte Zeit mit hohem Arbeitsanfall handle. (SDA)