Thema wurde früher verschlafen
ETH-Präsident Mesot will Führungskultur verbessern

Die ETH Zürich achtet bei ihren Professorinnen und Professoren stärker auf Führungsqualitäten. Dieses Thema sei in der Vergangenheit weitgehend verschlafen worden. In einem Fall war eine Professorin entlassen worden.
Publiziert: 04.05.2022 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2022 um 12:08 Uhr
ETH-Präsident Joël Mesot: Leadership-Kurse sind obligatorisch. (Archivbild)
Foto: PETER SCHNEIDER

Die ETH hat daraus die Konsequenzen gezogen. Dozentinnen und Dozenten müssen Führungskurse besuchen. Und sie werden auf Führungsqualitäten durchleuchtet, wie ETH-Präsident Jöel Mesot in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen sagte.

Bei angehenden Professorinnen und Professoren mache man eine Analyse: Kann jemand führen? Wo sind die Stärken und Schwächen eines Kandidaten? «Wenn es erforderlich ist, handeln wir», sagte Mesot, «zum Beispiel, indem wir von Beginn an Coaching anbieten».

Die Arbeitskultur an der prestigeträchtigen Hochschule müsse verändert werden. Es gelte, die Professorinnen und Professoren so einzusetzen, wie es ihren Stärken und Schwächen entspreche. Und die ETH müsse Unterstützung bieten, wenn jemand sie brauche.

Es sei nicht in Ordnung, wenn Professoren über das Wochenende Emails an Doktorierende schickten oder anriefen. Auch Sitzungen spätabends seien für junge Eltern schwierig. Überstunden seien in Ordnung, wenn es sich um eine begrenzte Zeit mit hohem Arbeitsanfall handle. (SDA)

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