Telefonbetrüger wollte Seniorin 200'000 Franken abknöpfen
Polizei verhaftet falschen Kripo-Chef

Ein Türke (36) hat sich am Telefon als Kripo-Chef ausgegeben. Er wollte einer alten Dame (83) aus Uitikon Waldegg ZH 200'000 Franken abknöpfen, doch der Betrug flog auf. Jetzt hat die Kantonspolizei den Scharlatan verhaftet. Zu einem ähnlichen Fall kam es in Schaffhausen.
Publiziert: 06.12.2017 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:29 Uhr
Falscher Kripo-Chef wollte alte Dame (83) aus Uitikon Waldegg ZH um ihr Vermögen bringen.
Foto: WALTER BIERI

Ein dreister Telefonbetrüger hat sich als Chef der Kriminalpolizei ausgegeben und wollte so einer 83-jährigen Frau in Uitikon Waldegg 200'000 Franken abknöpfen. Die richtige Polizei konnte den Mann am Dienstag verhaften.

Der Mann hatte sich am Montagvormittag mehrmals telefonisch bei der Rentnerin gemeldet: Seine Ermittlungen hätten ergeben, dass es unbekannte Täter auf ihr Vermögen abgesehen hätte, warnte der vermeintliche Kripo-Chef die Frau.

Sohn informiert Polizei

Ihr Geld sei auch auf der Bank nicht sicher - denn vermutlich würden einige Bankangestellte mit den Tätern zusammenarbeiten, führte der Anrufer weiter aus. Sie soll doch ihr Geld und ihre Wertgegenstände in einen Sack packen und diesen vor ihrer Wohnungstüre deponieren. Die Polizei hole diesen dann ab und verwahre ihn sicher auf.

Die 83-Jährige glaubte dem falschen Polizisten. Dies unter anderem auch deshalb, weil sie am Dienstag zudem einen Anruf von einer angeblichen Staatsanwältin erhalten hatte, welche alle Aussagen des Kripo-Chefs bestätigte. Die Rentnerin nahm aber auch Kontakt mit ihrem Sohn auf, der sogleich die Kantonspolizei Zürich informierte.

Türke (36) wollte Seniorin um Vermögen bringen

Als der falsche Kripo-Chef den Sack mit Wertgegenständen in Höhe von rund 200'000 Franken abholen wollte, wurde er verhaftet. Laut einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Zürich handelt es sich um einen 36-jährigen Türken, der in Deutschland wohnt. Er wird nun der Staatsanwaltschaft übergeben.

Laut Mitteilung sind der Kantonspolizei in den vergangenen Tagen mehrere Telefonbetrugsfälle gemeldet worden. Sie rät zu einem gesunden Misstrauen und hält fest, dass «die Polizei nie grössere Bargeldsummen verlangt, erst recht nicht telefonisch».

Fälle in Schaffhausen

Die Polizisten-Masche kommt seit Ende November auch im Kanton Schaffhausen gehäuft vor: Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und warnen die angerufenen Senioren vor bevorstehenden Diebstählen - zur Sicherheit sollen sie ihnen doch Geld und Wertgegenstände übergeben.

Eine ältere Frau hatte deshalb Ende November einem vermeintlichen Polizisten mehrere 10'000 Franken ausgehändigt. Am Dienstagvormittag konnte nun eine ähnliche Geldübergabe gerade noch verhindert werden, wie die Schaffhauser Polizei am Mittwoch mitteilte.

Eine 78-jährige Frau war zuvor von einer «Polizistin» aufgefordert worden, mehrere 10'000 Franken von ihrem Konto abzuheben. Nachdem sie dies getan hatte, begegnete sie in der Stadt zwei echten Polizisten und sprach sie an. Diese begleiteten die Frau daraufhin zur Bank zurück, wo sie das zuvor abgehobene Geld wieder einzahlte. (SDA/rad/nbb)

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