Taxifahrer Himo Chowdhury (52) überfallen
«Er schlug im Sekundentakt auf mich ein»

Brutaler Überfall auf Taxifahrer Himu Chowdhury (52) auf der Fahrt nach Rüti ZH: Ein Mann prügelt auf ihn ein, will Geld und Wertsachen. Doch der Taxifahrer wehrt sich.
Publiziert: 10.08.2018 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:33 Uhr
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Der Winterthurer Taxifahrer Himu Chowdhury (52) zeigt seine Verletzungen.
Foto: Zvg
Andreas Hobi

Sein Kopf ist dick eingebunden, die Wunden noch frisch. Die Lippe aufgeplatzt, ein Zahn abgebrochen. Himu Chowdhury (52) erlebte den Albtraum eines jeden Taxifahrers: ein Überfall! 

Es geschieht in der Nacht auf Donnerstag. Chowdhury wartet am Bahnhof Winterthur auf Kundschaft. Um 1.30 Uhr steigen drei junge Männer ein. Freundlich seien sie gewesen, erinnert sich Chowdhury, aber sie hätten kaum miteinander geredet. «Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie betrunken waren», sagt er zu BLICK.

«Ich habe Vollgas gegeben»

Sie fuhren nach Rüti ZH. Zwei von ihnen steigen dort auch aus, zahlen sogar noch ihre Fahrt. Dann passierts: In diesem Moment greift der dritte Mann nach dem Portemonnaie und den beiden Smartphones – eines privat, das andere geschäftlich –, die Chowdhury im Auto hat. 

«Als ich das realisiert habe, habe ich Vollgas gegeben», sagt Chowdhury. «Die Tür war zu diesem Zeitpunkt offen, der Mann hielt sich mit einer Hand fest, zückte mit der anderen einen Schlagstock und begann, auf mich einzudreschen.» Im Sekundentakt schlägt der Mann zu, während Chowdhury immer wieder Gas gibt und abrupt bremst. «Ich hatte schon nach wenigen Schlägen höllische Schmerzen und blutete stark.»

«Ich dachte, ich müsse sterben»

Chowdhury fährt in Richtung Ermenswil SG. Ausgangs Rüti verliert er die Kontrolle über das Auto, kollidiert mehrmals mit Verkehrseinrichtungen. «Ich dachte, ich müsse sterben», sagt er. Als das Auto zum Stillstand kommt, haut der Täter ab. «Er hat meine beiden Handys, den Rest konnte er sich nicht schnappen.» 

Das Taxi steht neben einem Bauernhof. Chowdhury hämmert an die Türe, stark blutend. Eine Frau öffnet, sie ruft sofort die Polizei und die Sanität. Die bringt ihn ins Spital in Wetzikon ZH. Dort wird er verarztet, muss zwei Mal genäht werden. «Ich habe blaue Flecken, Blutergüsse und Schürfungen.»

Laut der Kantonspolizei Zürich sind die Täter weiter flüchtig. Sie hatten Rucksäcke dabei und trugen schmutzige Schuhe. Einer der Männer sprach vermutlich arabisch. Chowdhury ist sicher noch zwei Wochen arbeitsunfähig. Der Schock sitzt tief, das Vertrauen zu seinen Kunden hat massiv gelitten. Leise sagt er: «Ich habe immer noch schlimme Schmerzen.»

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