Am Dienstagabend kommts in Wilchingen SH zu einer Bluttat: Die Kantonspolizei Schaffhausen wird gegen 22 Uhr alarmiert, findet die schwerverletzte Rosi A. (†80) in ihrem Einfamilienhaus vor. Sie hat schwere Stich- und Schnittverletzungen. Trotz sofortiger Rettungsmassnahmen kann sie nicht mehr gerettet werden, sie stirbt noch am Tatort.
Täter: Ihr eigener Enkel Lars A.* (22)! Er wohnte bei seiner Grossmutter. Ein Verwandter von Lars A. sagt. «Der junge Mann hatte seit Jahren schwere psychische Probleme. Es wurde nie diagnostiziert, aber er war hochparanoid und schizophren. Wenn man ihm widersprochen hat, ist er ausgerastet, ist sofort explodiert.»
Konflikt eskalierte, weil Grosi ihn aus dem Haus haben wollte
Der Verwandte sagt, dass Lars A. seine Nächsten immer wieder physisch attackiert habe. «Auch mich, auch seine Mutter, aus nichtigen Gründen. Es reichte, wenn man ihm widersprach.» Seine Krankheit habe er aber nie anerkannt. «In seiner Welt waren alle Ärzte gegen ihn und er hat sich nie auf eine Therapie eingelassen.»
Der Konflikt sei eskaliert, weil seine Grossmutter ihn aus dem Haus haben wollte. «Seit letztem Freitag ist es noch mehr eskaliert, es gab drei Polizeieinsätze, am Montag wurde die fürsorgerische Unterbringung in die Psychiatrie Breitenau verfügt. An diesem Tag hat sie mich erleichtert angerufen und gesagt, dass der Albtraum endlich vorbei sei.»
Der Verwandte hadert: «Was die Familie nicht versteht: Warum hat ihn die Klinik so schnell wieder entlassen?» Die Staatsanwaltschaft Schaffhausen teilt mit, dass er sich vor der Tat gestützt auf eine ärztliche Anordnung in einer fürsorgerischen Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik befand. Warum wurde er nur einen Tag später schon wieder entlassen? Der zuständige Staatsanwalt Peter Sticher sagt zu BLICK: «Strafverfolgungsbehörden entlassen niemanden aus einer fürsorgerischen Unterbringung.»
«Ich bin am Boden zerstört»
Am Dienstag sei Lars A. plötzlich aufgetaucht und ums Haus «getigert», wie ein Nachbar erzählt. Der Nachbar sagt zu BLICK: «Ich habe mit ihm gesprochen. Er wirkte aber ganz normal. Kurz nach 21 Uhr habe ich ihn nochmals auf der Strasse gesehen. Wir haben wieder ein paar Worte gewechselt, alles war ganz normal.»
Dass das Grosi von Lars A. tot ist, macht den Nachbar traurig. «Sie war eine nette und unauffällige Dame. Ich bin am Boden zerstört.» Nach der Tat fuhr Lars A. gemäss den Behörden nach Lottstetten (D). Dort nahm er sich das Leben.
*Namen geändert
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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
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- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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