Eine ganze Strasse ist sauer auf die Swisscom. Seit dem 13. Dezember herrschte an der Bruggen im Bäumlisächer in Wettswil am Albis ZH Mattscheibe. Internet, Telefon und sogar das Fernsehen funktionierten nicht.
Hans Stadtmann (79) schüttelt wütend den Kopf. Dass das Telefon nicht geht, merkte der Rentner und Gründer des Reiseunternehmens «Manta Reisen» erst, als eine Lieferung Heizöl nicht ankam. «Der Lieferant versuchte mich zehn Tage lang zu erreichen, dabei war der Anschluss ausser Betrieb.»
Eine Strasse macht mobil gegen die Swisscom
Die Strasse machte mobil gegen die Swisscom, doch nichts half. «Wir riefen dauernd den Kundendienst an, doch wir wurden ständig abgewimmelt oder vertröstet. Mindestens zehn Mal hatte ich jemanden vom Callcenter an der Strippe, doch es half nichts», sagt Stadtmann.
Schliesslich bot die Swisscom eine Übergangslösung an, bis das Problem behoben würde. Mit einem Verbindungskästchen sollten die Bewohner der Strasse den Internetzugang herstellen. Doch die Lösung war nicht zufriedenstellend. Die Verbindung schlecht. «Meine Frau ist Englischlehrerin und unterrichtet Kinder in der Mongolei ehrenamtlich über Skype, doch die Kinder mussten nun ohne Unterricht auskommen», sagt der 79-Jährige.
Am Telefon abgewimmelt
Die Nachbarn stehen auf der Strasse zusammen und beraten sich. Einige hatten immerhin zeitweise Internet. «Das Problem ist völkerverbindend. Wir haben alle die gleichen Sorgen, immerhin knüpfen wir so Kontakt zueinander», lacht der Rentner. Ein Nachbar sagt: «Ohne Fernsehen und Internet ist man von der Aussenwelt abgeschnitten.»
Die Swisscom bestätigt auf Anfrage von BLICK, dass es sich um eine grössere Störung in Wettswil handelt. «Der Verteilkasten muss ersetzt werden, was aber einen grösseren Aufwand bedeutet und demnach ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt», sagt Armin Schädeli, Sprecher der Swisscom. Die Ersetzung des Kastens sei im Februar vorgesehen.
Dank BLICK wird Anliegen prioritär behandelt
Doch seit BLICK beim Telekomanbieter nachgehakt hat, geht plötzlich alles viel schneller, wird das Problem mit Priorität behandelt. Swisscom schreibt in einer Stellungnahme: «Ein Mitarbeiter schaut jetzt, dass das Ticket mit höchster Prio bearbeitet wird und den Kundenanschluss provisorisch zum Laufen bringt.» Und tatsächlich: Am Freitag kamen zwei Techniker vorbei und vernetzten die Wettswiler wieder mit der Aussenwelt.
Stadtmann ist trotzdem enttäuscht: «Ich hätte von der Swisscom eine bessere Kommunikation erwartet. Bei den Stollenarbeitern, die an der Leitung arbeiteten, habe ich mehr erfahren als von den Mitarbeitern im Callcenter.»