SVP-Nationalrat auf Blaufahrt
Alfred Heer betrunken am Steuer erwischt

SVP-Nationalrat Alfred Heer wurde mitten in der Nacht in Zürich betrunken am Steuer erwischt. Nun folgte der Strafbefehl.
Publiziert: 16.06.2018 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:05 Uhr
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Alfred Heer (56) bekam eine bedingte Geldstrafe von 4000 Franken aufgebrummt.
Foto: Keystone
Tobias Marti

Zürich im März, an einem Donnerstag gegen halb drei Uhr nachts. Ein Auto fährt ohne Licht durch die verlassenen Strassen. Polizisten schöpfen Verdacht. Die Beamten kontrollieren den Lenker. Und entdecken hinter dem Steuer des Honda einen prominenten Politiker, den SVP-Nationalrat Alfred (Fredi) Heer (56).

Wie jeder Verkehrsteilnehmer in einer solchen Situation muss auch der ehemalige Präsident der Zürcher SVP, Mitglied der Schweizer Delegation im Europarat, in ein Alkoholmessgerät blasen. 0,45 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft zeigt das Gerät an. Der Wert entspricht rund 0,9 Promille. Heer war auf Blaufahrt.

Ausweisentzug und bedingte Geldstrafe

Seinen Führerschein ist er für drei Monate los. Und nun kommt es noch dicker. Der Promillesünder wurde von der Zürcher Staats­anwaltschaft schuldig gesprochen: Auf Fahren in fahrunfähigem Zustand und eine einfache Verletzung der Verkehrsregeln lautet der Strafbefehl, der SonntagsBlick vorliegt.

Heer bekam eine bedingte Geldstrafe von 4000 Franken aufgebrummt. Die Strafe wurde aber aufgeschoben, zwei Jahre darf er sich nichts zuschulden kommen lassen. Bezahlen muss er lediglich eine Busse und die Verfahrenskosten: total 1600 Franken.

Gegenüber SonntagsBlick erklärt der Politiker: Er sei an einem Anlass gewesen und habe dort ab einem gewissen Zeitpunkt extra nichts mehr getrunken, gerade weil er exponiert sei. «Ich bin dann selber erschrocken, dass ich über 0,5 Promille hatte», sagt Heer. «Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich fahr­untüchtig war.»

 «Es ist mir eine Lehre für die Zukunft»

Dennoch gibt sich Heer reumütig: «Klar war es ein Fehler. Ich hätte das Auto einfach stehen lassen und ein Taxi nehmen sollen.» Wenn er das Gefühl habe, dass er zu viel getrunken habe, gehe er grundsätzlich so vor. Wie er beteuert, sei er zuvor noch nie wegen einer Blaufahrt verurteilt worden. «Es ist mir eine Lehre für die Zukunft!»

Heer war nach eigenen Angaben gar nicht im eigenen Wagen unterwegs. Darum habe er nicht gemerkt, dass das Licht ausgeschaltet war: «Bei meinem VW schalten sich die Lichter automatisch ein.»

Die autofreie Zeit endet nun. «Nächste Woche», so Heer, «darf ich wieder fahren.»

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