Studie der Uni Zürich zeigt
So gefährlich sind gewerbliche Geschirrspüler für unsere Gesundheit

Es klingt seltsam, ist aber eine reale Gefahr: Gewerbliche Geschirrspüler können den Darm schädigen und verschiedene Krankheiten begünstigen. Darunter Allergien, Diabetes und sogar Multiple Sklerose.
Publiziert: 01.12.2022 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2022 um 10:06 Uhr
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Geschirrspüler sind eine Erleichterung im Alltag, aber sie können auch eine Gefahr für unsere Gesundheit sein.
Foto: Keystone

Gewerbliche Geschirrspüler können gesundheitliche Risiken haben. Vor allem ein bestimmter Inhaltsstoff von Klarspülern kann laut einer Studie der Universität Zürich toxisch auf den Magendarmtrakt wirken und verschiedene chronische Krankheiten verursachen.

Bei vielen professionellen Geschirrspülern würden keine zusätzlichen Spülgänge zur Entfernung der Reste des Klarspülers durchgeführt. Dies habe gesundheitliche Risiken. Zu diesem Schluss kommt eine Studie unter der Leitung von Cezmi Akdis, Professor für experimentelle Allergologie und Immunologie an der Universität Zürich und Direktor des Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Potenziell giftige Substanzen würden deshalb auf dem Geschirr zurückbleiben und eintrocknen. Bei der nächsten Verwendung des Geschirrs gelangten diese leicht in den Magendarmtrakt.

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Kann Entstehung von chronischen Krankheiten begünstigen

Das Forschungsteam untersuchte, welche Auswirkungen die Inhaltsstoffe von gewerblichen Spülmitteln und Klarspülern auf das Darmepithel haben. Das ist die Zellschicht, die den Darm auskleidet und kontrolliert, was in das Körperinnere gelangt. Laut der Studie können defekte Schutzschichten bei der Entstehung von chronischen Krankheiten eine Rolle spielen.

Ein Defekt in dieser Barriere werde mit Krankheiten wie Nahrungsmittelallergien, Diabetes, Fettleibigkeit, Multiple Sklerose, Autismus-Spektrum-Erkrankungen, chronischen Depressionen und Alzheimer in Verbindung gebracht. Ähnliche Schutzschichten gebe es auch auf der Haut und in der Lunge. Zahlreiche Studien zeigten, dass viele im Alltag verwendete Zusatzstoffe und Chemikalien diesen Schaden zufügen können.

Für ihre Untersuchung verwendete die Forschenden eine neu entwickelte, moderne Technologie mit menschlichen Darm-Organoiden und Darmzellen auf Mikrochips. So sahen sie, wie der Klarspüler in einer hohen Dosis zum Tod der Darmepithelzellen führte, bei niedrigeren Dosen wurde die Epithelbarriere durchlässiger. Eine genauere Analyse zeige, dass vor allem Alkoholethoxylat, einer der Inhaltsstoffe des Klarspülers, für Reaktionen wie Entzündungen verantwortlich sei. (SDA/jmh)

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