Für Pauli gelte in Sachen Dienstfahrzeuge bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung, teilte die Stadt Zürich am Montag weiter mit. Pauli selbst nimmt am Nachmittag zu den Vorwürfen Stellung.
Gemäss Mitteilung hat der 58-Jährige dem Stadtrat seinen frühzeitigen Altersrücktritt eingereicht. Der Stadtrat hat diesen bestätigt. Auf Antrag von Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes, wurde Pauli mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern freigestellt.
Leutenegger hat im Namen des Stadtrates gegen den ERZ-Direktor eine Strafanzeige eingereicht. Es bestehe Verdacht auf ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit Dienstfahrzeugen, heisst es weiter.
Bereits früher ermahnt
Dies ist nicht das erste Mal, dass Pauli in die Kritik gerät. Ende 2015 wurde bekannt, dass im ERZ-Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz gegen das Submissionsrecht und interne Vorschriften verstossen worden war.
Eine Administrativuntersuchung zeigte ausserdem, dass der Objektkredit für das Logistikzentrum Hagenholz wegen zahlreicher interner Verfehlungen um 14,7 Millionen Franken überschritten wurde. Indizien für strafrechtlich relevante Verstösse wurden damals keine festgestellt, der Stadtrat ermahnte den Direktor von ERZ allerdings.
Trotz des unschönen Abgangs gibt es von der Stadt auch Lob für Pauli: Er habe erhebliche Verdienste am Wandel des früheren Abfuhrwesens zu einem strategisch und organisatorisch stark aufgestellten Betrieb, heisst es in der Mitteilung.
Pauli trat 1997 bei der damaligen Stadtentwässerung als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens ein. Später nahm er Einsitz in die Geschäftsleitung von ERZ, 1999 folgte die Ernennung zum Vizedirektor. 2008 wurde er Direktor.
Die operative Führung von ERZ wird interimistisch von Peter Wiederkehr, Leiter des Klärwerks Werdhölzli, wahrgenommen. Die Stelle von Pauli wird öffentlich ausgeschrieben.