Immer billiger, immer schneller, immer weiter: Wer in die Ferien fliegt, der will nicht lange warten. Und doch könnte genau das am Flughafen Zürich passieren. Denn: Die Gewerkschaft der Flughafen-Mitarbeiter VPOD schlägt Alarm: Flugverspätungen im Sommer sind keine Seltenheit. Grund: zu viele Reisende, zu wenig Mitarbeiter.
«Insbesondere zu Ferienbeginn stehen die Mitarbeitenden am Flughafen unter einem enormen Zeit- und Leistungsdruck. Dies ist nicht zuletzt eine Folge diverser Sparmassnahmen auf Kosten der Mitarbeitenden», heisst es in einer Mittelung der VPOD.
Faire Arbeitsbedingungen gefordert
So hätte der Flughafen Zürich allein letztes Wochenende über 300'000 Passagiere gezählt. Und es werden immer mehr. Kontinuierlich würden die Zahl der Reisenden steigen. Doch anstatt mehr Kräfte einzustellen, würde die Zahl der Mitarbeiter stagnieren. Die Folge eines üblen Preiskampfs, der auf dem Rücken der Flughafen-Mitarbeiter ausgetragen wird.
Einzige Lösung: Es braucht eine Stabilisierung der Flugpreise, welche es erlaubt, faire Arbeitsbedingungen für alle Beteiligten zu gewährleisten. Denn so wie es jetzt ist, wollen es die Mitarbeiter nicht mehr hinnehmen.
Und sollte der Druck für die Mitarbeitenden weiterhin zunehmen, würden arbeitskämpferische Massnahmen folgen. Das heisst für uns Reisende: Verspätungen und Flugausfälle.
Lotsen wollen streiken
Es scheint zu rumoren an den Flughäfen. Nicht nur in Zürich gibt es momentan mächtig Zoff. So will ein Teil der Fluglotsen von Skyguide am Montag, 23. Juli, die Arbeit niederlegen. Sie fordern 125 jährliche Ruhetage für Fluglotsen und eine jährliche Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent während drei Jahren, rückwirkend ab 2017.
Die Gewerkschaft Skycontrol lehnt den neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ab. Skyguide verurteilt den geplanten Streik. Und auch der Aero-Club der Schweiz hat wenig Verständnis für den Streik-Plan. «Kampfmassnahmen dieser Art sind nicht zielführend und schaden dem Gesamtsystem Luftfahrt in der Schweiz», sagt Club-Präsident und Nationalrat Matthias Jauslin.
Er fordert die betroffenen Parteien auf, eine rasche Einigung anzustreben und auf weitere Drohgebärden zu verzichten. (jmh)