Bluttat in Bülach ZH am Sonntagnachmittag: Kurz vor 15 Uhr fanden Anwohner eine schwer verletzte Frau vor einem Haus in einem Mehrfamilienhausquartier und alarmierten die Polizei. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmassnahmen der Einsatzkräfte konnte der Notarzt später nur noch ihren Tod feststellen. «Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass die Frau Opfer eines Tötungsdelikts wurde», sagt Alexander Renner, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich, gegenüber BRK News. Der Täter, ein 47-jähriger Afghane, war auf der Flucht. Die Polizei fahndete mit Hochdruck.
Am Montag teilt die Kantonspolizei Zürich mit: Der Täter ist gefasst. Er wurde durch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG am Grenzübergang in Neuhausen SH angehalten und der Schaffhauser Polizei übergeben. Am Dienstag kommt heraus: Der Mann war offenbar polizeibekannt. Dies erfuhr der «Tagesanzeiger» von der Zürcher Staatsanwaltschaft.
«Es war ihm auf Anordnung der Staatsanwaltschaft unter Strafandrohung unter anderem untersagt, sich dem Opfer zu nähern», sagt ein Sprecher gegenüber dem Blatt. Der Mann habe regelmässig eine Beratung besucht und sich bis zum Sonntag an die jeweiligen Auflagen gehalten, hiess es weiter.
«Wir hörten Schreie der Kinder»
Beim Opfer handelt um eine Afghanin (†29). Der mutmassliche Täter ist laut Polizei ihr Ehemann. Das Paar habe gemeinsame Kinder, sagen Anwohner gegenüber «20 Minuten». «Wir hörten Schreie der Kinder», so ein Zeuge. Zuerst sei er davon ausgegangen, sie würden im Garten spielen.
Doch dann habe ein Nachbar geschrien: «Hör auf, hör auf, hör auf!» Am Tatort sei die Frau mit Blutspuren am Hals auf dem Boden gelegen, schildert der Anwohner. «Die Tochter weinte. Als wir fragten, was passiert ist, antwortete sie: ‹Papa hat Mama getötet.›»
Laut einem anderen Zeugen wohnte das Opfer nicht am Tatort, sondern ein paar Strassen weiter. «Ich kenne sie nur vom Sehen her. Aber ihre Verwandten wohnen in dem Block», sagt er gegenüber der Pendlerzeitung. Die genauen Hintergründe zum Delikt sind noch unklar.