Sie schulden 670’000 Franken
Goldküstenpärli prellt Steuern und haut nach Katar ab

Jahrelang bezahlte ein Paar in Meilen ZH seine Steuern nicht und machte sich dann einfach aus dem Staub. Die Unternehmer, die den Behörden 670'000 Franken schulden, sollen sich nach Katar abgesetzt haben. Jetzt läuft ein Verfahren gegen die beiden.
Publiziert: 02.10.2023 um 09:52 Uhr
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Ein Paar aus Meilen ist ins Ausland abgehauen.
Foto: Keystone

Sie liessen Steuerrechnungen in Höhe von 670'000 Franken unbezahlt und setzten sich dann nach Katar ab. Die Rede ist von einem Unternehmerpaar von der Goldküste – genauer gesagt aus Meilen ZH. Wie die «Zürichseezeitung» berichtet, sollen die beiden die letzten drei Jahre keine Steuern bezahlt haben. Sage und schreibe 210'000 Franken jährlich blieb das Paar den Behörden zwischen 2020 und 2022 schuldig. 

Um das Unternehmerpaar doch noch zur Kasse zu bitten, hat die Gemeinde inzwischen eine Sicherstellungsverfügung erstellen lassen. Diese Massnahme wird getroffen, wenn die Zahlung einer geschuldeten Steuer als gefährdet angesehen wird. Da das Paar untergetaucht ist, wurde die Verfügung nun öffentlich im Amtsblatt publiziert.

Zahlreiche seiner Unternehmen sind Konkurs gegangen

Warum die Verfügung erst nach drei Jahren erlassen wurde, kann die Gemeinde aus Datenschutzgründen nicht erklären, heisst es im Bericht. Auch dazu, wie man das Paar zu kontaktieren versuchte, schweigt die Gemeinde.

Wie Recherchen der «Zürichseezeitung» zeigen, handelt es sich bei dem Mann um einen Österreicher, der im Verwaltungsrat von zahlreichen Unternehmen sitzt – daher die hohen Steuerrechnungen. Seine Partnerin war als Reiseberaterin tätig.

Bei einer grösseren Unternehmensgruppe ist der Österreicher gar als alleiniger Verwaltungsrat aufgeführt. Die Entstehungsgeschichte des Konzerns, der sich selbst als «Schweizer Familienunternehmen» anpreist, wirft jedoch Fragen auf. So hat die Firma jahrzehntelang als Bäckereikette gewirtschaftet. Vor einigen Jahren musste die Kette den Betrieb einstellen, die Filialen wurden weiterverkauft. Im September 2022 wurde der Handelsregistereintrag der geschlossenen Bäckerei dann plötzlich zur heutigen Unternehmensgruppe umbenannt und der Firmenzweck angepasst.

Wie es im Bericht weiter heisst, hat es bereits zuvor Anzeichen dafür gegeben, dass das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckt. So mussten Unzählige der Unternehmen, in denen der Österreicher beteiligt war oder als Geschäftsführer agierte, Konkurs anmelden.

Bezahlt das Paar nicht, werden Vermögenswerte gesperrt

Sollte das Paar die Steuern nicht innert 30 Tagen bezahlen, können laut Reto Flury, Kommunikationsbeauftragter der Zürcher Finanzdirektion, die Vermögenswerte der Untergetauchten gesperrt werden. Dazu zählt laut Bericht eine Eigentumswohnung in Meilen.

Der nächste Schritt wäre dann eine Betreibung, mit welcher man die Liegenschaft oder andere Vermögenswerte des Paares zu Geld machen kann. Bei der Zürcher Finanzdirektion ist man noch optimistisch: «Dazu kommt es in den meisten Fällen allerdings nicht, da frühzeitig eine einvernehmliche Lösung gefunden wird», so Flury zur Zeitung. (dzc)


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