Für ihre Schimpftirade wurde sie von Corona-Skeptikern gefeiert. Andrea F.* wütete und zeterte im September 2021, als Polizisten in ihr Restaurant im Zürcher Säuliamt kamen, um zu kontrollieren, ob die Corona-Massnahmen umgesetzt werden.
Die Italienerin machte keinen Hehl daraus, dass sie nichts von den Regeln halte. Und so zogen die Zürcher Behörden die Reissleine. Die Beiz wurde Anfang November dichtgemacht.
Doch nun ist Andrea F. zurück. Ein Video zeigt, wie die Siegel entfernt werden, die Beizerin den Schlüssel ins Schloss steckt, die Türe öffnet und mit einer triumphierenden Geste ihr Lokal betritt. «Sechs Wochen war das Restaurant geschlossen. Jetzt freue mich wieder auf meine Gäste», sagt die Wut-Wirtin zu Blick. Die Zeit, in der die Beiz dicht war, habe sie genutzt, um sich zu erholen. Nun könne sie mit neuer Energie loslegen.
«Keine Maskenpflicht, kein Zertifikat. Basta»
Die Zürcher Gesundheitsdirektion bestätigt auf Anfrage von Blick, dass die Beiz wieder öffnen darf. «Bedingungen dafür ist das Einhalten der geltenden vom Bund vorgeschriebenen Schutzmassnahmen», erklärt Sprecher Jérôme M. Weber. Doch davon will Andrea F. nichts wissen.
Sie habe nur ein Schreiben von ihrem Anwalt bekommen, dass sie öffnen darf. Ob sie dabei etwas beachten müsse wegen Corona, dazu habe sie keine Infos. Es sei ihr aber auch ohnehin egal, betont sie. Einsicht? Von wegen! Die Frau sagt zu Blick: «Ich werde mich sicher nicht an irgendwelche Corona-Regeln halten. Für mich existiert kein Corona. Ich werde genau so meine Gäste bedienen wie vor drei Jahren. Keine Maskenpflicht, kein Zertifikat. Basta.»
Andrea F. steht jetzt schon im Restaurant und bereitet alles für den Samstag vor. Dann eröffnet sie ihre Beiz offiziell. Sie habe bereits die ersten Reservierungen erhalten. «Insgesamt 90 Personen erwarte ich am Samstag. Ich freue mich.» Um noch mehr Gäste bedienen zu können, wolle sie ein paar Tische auf die Strasse stellen. Die Wiedereröffnung solle gefeiert werden.
Wut-Wirtin kann sich auch an Regeln halten
Ob Andrea F. sich tatsächlich nicht an die Corona-Regeln halten wird, bleibt abzuwarten. Nach ihrem Ausraster hielt sich die temperamentvolle Wirtin nämlich sehr wohl an die Massnahmen, wie die Polizei damals Blick bestätigte.
Auch ein Besuch vor Ort zeigte: Die Wut-Wirtin kann auch anders. Von Regelverstössen keine Spur. Anders dagegen im November, als das Lokal dann durch die Zürcher Gesundheitsdirektion geschlossen wurde. Eine Strafe habe sie übrigens keine bekommen. Nur das Lokal sei eben dichtgemacht worden. Nun darf sie am Samstag wieder öffnen – fragt sich nur, für wie lange.
* Name geändert