Nadja R.* (34) hat im November 2012 ihren Freund, Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Luis C.* (†35) – genannt «Godzilla» –, im Streit erschossen. Mit 5 Schüssen. Jetzt muss sie dafür ins Gefängnis. Das Bundesgericht bestätigte ein entsprechendes Urteil des Zürcher Obergerichts. Vergangenen Jahres hatte dieses R. wegen vorsätzlicher Tötung verurteilt.

Zusätzlich zur Freiheitsstrafe sprach das Obergericht eine bedingte Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu 30 Franken aus. Zudem muss die Verurteilte der Mutter von «Godzilla» eine Genugtuung von 10'000 Franken zahlen.

R. hatte panische Angst

Die Zürcherin focht das Urteil aber vor Bundesgericht an und verlangte eine Neubeurteilung durch das Obergericht. R. rügte in ihrer Beschwerde unter anderem, dass kein entschuldbarer Notwehrexzess angenommen worden sei.

R. hatte panische Angst vor ihrem Freund. «Godzilla» war gewalttätig in der Beziehung, schlug sie immer wieder, hatte zahlreiche Affären mit anderen Frauen. Trotzdem kehrte R. immer wieder zu ihm zurück (BLICK berichtete).

Das Bundesgericht lässt ihre Argumente jedoch nicht gelten. Sie war mit der Waffe und deren Handhabung vertraut. Sie schoss fünf Mal auf das Opfer, wobei bereits die ersten beiden Schüsse lebenswichtige Organe trafen.

Für das Gericht ist darum klar: Nadja R. wollte Luis C. töten.

«Ich habe einfach weiter geschossen»

R. hatte die Waffe am Tag der Tat im November 2012 mit zu Luis C. genommen. Als er dann während eines Streits auf sie losging, zog Nadja R. die Pistole und lud sie durch.

Weil «Godzilla» sich weiter auf die zubewegte, schoss sie auf ihn. Selbst als der 115-Kilo-Mann am Boden lag, hörte sie nicht auf: «Ich habe einfach weiter geschossen», sagte sie vor einer Verhandlung am Zürcher Bezirksgericht. Dafür muss sie nun ins Gefängnis. (fr)

* Namen bekannt