Der Coup ist im letzten April beim Grenzübergang St. Margrethen SG aufgeflogen. Grenzwächter entdeckten in einem serbischen Reisecar 1600 «Züri-Säcke». Versehen mit dem Wappen der Stadt Zürich. Allesamt gefälscht.
Abnehmer und Auftraggeber ist der Zürcher Lädelibesitzer Ivan L.*.
In dessen zwei Lebensmittelgeschäften fand die Polizei über 10 000 weitere falsche Gebührensäcke. 10 000 Stück hatte er bereits an ahnungslose Kunden verkauft.
«Ich habe auch schon bessere Ideen gehabt», meint der Serbe gestern schlitzohrig vor dem Zürcher Einzelrichter. «Ich fragte einfach meinen Bekannten Gojan in Serbien, ob er mir Züri-Säcke machen könne.» Dieser organisierte dann die Produktion. «Später wollte ich eigentlich nichts mehr verkaufen», beteuert der Sackfälscher.
Und sein beschlagnahmtes Sack-Depot? «Ich wusste nur einfach nicht, wohin damit.» Der Frage des Richters, wie er auf den Fälscher gekommen sei, weicht Ivan L. aus.
In einer Verhandlungspause hakt BLICK nach. Ob dieser Gojan denn auch ein Gauner gewesen sei. «Ja, schon», muss das Schlitzohr eingestehen.
Fürs Gericht ist das mehrfache Warenfälschung. Ivan L. wird zu einer Geldstrafe von 15 000 Franken verurteilt. Die eine Hälfte ist bedingt, die anderen 7500 Franken muss er bezahlen. Denn Ivan L. ist auch ein dreifach vorbestrafter Verkehrsrowdy.
Zudem fordert «Entsorgung + Recycling Zürich» 17 000 Franken – je 1.70 Franken entgangene Entsorgungsgebühr pro verkauftem Sack. Das wird sackteuer!
* Name der Redaktion bekannt