Seit dem Horror-Crash in Beringen SH sitzt sein Beifahrer im Rollstuhl
Suff-Fahrer muss zwei Jahre in den Knast

Im Oktober 2014 baute ein 22-Jähriger betrunken und ohne Führerschein einen folgenschweren Unfall. Nun steht er vor Gericht – unter anderem wegen fahrlässiger, schwerer Körperverletzung seines Beifahrers und einstigen Freundes.
Publiziert: 06.04.2018 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2018 um 11:15 Uhr
Bei dem Unfall wurden beide Insassen schwer verletzt. Noch heute kämpfen sie mit den Folgen.
Foto: Schaffhauser Polizei

Sie waren betrunken und standen unter Drogeneinfluss. Im Oktober 2014 krachten ein damals 22-jähriger Mann und sein 20-jähriger Beifahrer mit ihrem schwarzen Auto in das Schaufenster des Sport-Shops in der Enge bei Beringen SH. Beide wurden lebensbedrohlich verletzt. Nun musste sich der Fahrer vor dem Schaffhauser Kantonsgericht verantworten.

Der heute 26-Jährige ist zwar körperlich wieder fit, leidet aber noch immer unter psychischen Problemen. So soll er etwa Mühe bei der Wortfindung haben sowie unter posttraumatische Schmerzen leiden, wie die «Schaffhauser Nachrichten» bekannt geben. 

Beifahrer ist gelähmt

Deutlich schlimmer hat der Unfall seinen Beifahrer getroffen. Er ist seither Tetraplegiker. Beide Arme und Beine sind gelähmt – er wird für den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzen. Die einstige Freundschaft zum Lenker ist offenbar in die Brüche gegangen, der Beifahrer tritt beim Prozess als Privatkläger auf.

Bei der Befragung vor Gericht erinnerte sich der Beschuldigte nur noch an Bruchstücke des Horror-Crashs. Sie seien mit dem Auto zu einer Tankstelle gefahren, um Alkohol zu kaufen, sagt er. Der Fahrer besass keinen Führerschein, er hatte die Fahrprüfung nie abgeschlossen. Später, so der Fahrer, habe er einen Freund nach Hause fahren wollen.

Fahrer muss hinter Gitter

Dann passierte es: In einer Kurve geriet das Auto ins Schleudern und prallte in die Gebäudefront. Beide Insassen mussten ins Spital gebracht werden. An den Unfall und seinen früheren Freund müsse er ständig denken, sagt der Beschuldigte vor Gericht. 

Bereits in den Jahren vor dem Horror-Crash war der junge Mann beim Autofahren ohne Fahrerlaubnis erwischt und mehrfach straffällig geworden. 2016 wurde er zu fast drei Jahren Knast verurteilt, die er momentan absitzt.

Beim Prozess diese Woche kamen nun noch fast zwei Jahre obendrauf: Das Gericht sprach ihn wegen Verletzung elementarer Verkehrsregeln und fahrlässiger Körperverletzung schuldig. (hah)

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