Erstmals können Flüchtlinge an der Universität Zürich ein Schnuppersemester besuchen. 20 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Iran, Tschetschenien, den palästinensischen Gebieten und Simbabwe sind im Früjahrsemester 2017 als Gasthörer zu Vorlesungen ihrer Wahl zugelassen. Ausgenommen sind einzig Kurse der Medizinischen Fakultät und der Veterinärmedizin.
Ermöglicht wird das Schnuppersemester für Flüchtlinge durch die Fachstelle Internationale Beziehungen, den Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) und die Amnesty-International-Hochschulgruppe Zürich. «Der VSUZH engagiert sich, weil auch Flüchtlinge, die in die Schweiz kommen, eine Perspektive brauchen», sagt Christian Schmidhauser, Co-Präsident des VSUZH.
79 Anmeldungen
Das Projekt findet Anklang: «Das Interesse der Flüchtlinge an diesem speziellen Angebot war sehr gross. Wir haben 79 Anmeldungen für das Schnuppersemester erhalten», sagt Sara Elmer, Projektleiterin der Abteilung Internationale Beziehungen. Am stärksten interessieren sich die Flüchtlinge für Wirtschaft, Englisch, Biologie und Recht, wie es in einer Mitteilung der Universität Zürich heisst.
Betreut werden die Flüchtlinge von Studenten, die sie während des Semesters regelmässig zu einem Austausch treffen sollen.
Die 20 zugelassenen Schnupper-Studenten haben schon in der Heimat ein Studium abgeschlossen oder zumindest begonnen. Der Besuch des Schnuppersemesters soll die Flüchtlinge mit den Bedingungen an einer Schweizer Univerität vertraut machen. Wollen sie danach ein reguläres Studium aufnehmen, müssen sie sich einschreiben und die Bedingungen erfüllen, die für alle Studierenden gelten. (noo)