Unter dem Namen «Blue Velvet» soll demnächst mitten in der Stadt Zürich ein exklusiver und gehobener Sexklub eröffnen. Während der Puff-Betreiber von «etwas ganz Grossem» schwärmt, graut es den unmittelbaren Anwohnern.
Das Seefeld-Quartier im Zürcher Kreis 8 erfährt seit Jahren eine enorme Aufwertung. Die schöne Lage hat jetzt auch ein Puff-Betreiber für sich entdeckt, wie die «NZZ» berichtet. An der Hufgasse 10, in unmittelbarer Nähe zum Zürcher Opernhaus, will er dort ein modernes Sex-Etablissement mit Whirlpool und Sauna eröffnen.
Preise werden «in der oberen Mittelklasse» angesiedelt sein
Das Edel-Puff soll im antiken römischen Stil daherkommen. Ebenfalls vorgesehen ist auch ein Fumoir im modernen englischen Stil. In ehemaligen Büroräumlichkeiten sollen auf einer Fläche von rund 750 Quadratmetern in Zukunft zwischen 20 und 25 Frauen die männliche Kundschaft empfangen.
Der Betreiber des Blue Velvet – gemäss NZZ führt er in Zürich noch ein weiteres Puff – will mit seinem neuen Projekt das obere Kunden-Segment ansprechen. Die Preise an der Bar seien «in der oberen Mittelklasse» angesiedelt, heisst es im Konzept.
Mehrere Parteien haben Rekurs eingelegt
Wann der neue Sexklub eröffnet, ist noch nicht klar. In der Nachbarschaft hat die Ankündigung Entrüstung ausgelöst. In den umliegenden Häusern sorgt man sich um den Ruf des Quartiers. Insgesamt fünf Parteien haben gegen die Baubewilligung Rekurs eingelegt. Die Umnutzung würde zu Mehrverkehr, Lärm und sogenannten ideellen Immissionen führen, schreibt der Anwalt der Rekurenten.
Davon will man beim Blue Velvet nichts wissen. Dieses sei als «elegantes und diskretes Etablissement» geplant. Auch die Kundschaft würde Wert auf Diskretion legen. Unterstützung erhält das Projekt auch von der Stadt. Die Bausektion des Stadtrates empfindet die Eröffnung eines Sex-Lokals in einem Gebiet, wo der Wohnanteil unter 50 Prozent liegt, für zulässig.
Noch kein Thema war das Blue Velvet im Quartierverein. Präsident Urs Frey sieht die Entwicklung aber gelassen. Im Seefeld gebe es verschiedene Bordelle, von denen kaum jemand etwas wisse. Es sei deshalb gut möglich, dass nur Insider etwas davon erfahren, sollte das Puff dereinst wirklich seine Tore öffnen. (cat)