Die Sekundarschule Petermoos in Buchs ZH gehört zu den Gewinnern des Schweizer Schulpreises 2015 und erhält 20'000 Franken. Rund 100 Schulen aus der ganzen Schweiz haben sich darum beworben, zwölf qualifizierten sich für die Endrunde. Petermoos wurde zur nationalen Vorzeigeschule der Kategorie Sekundar I gekürt.
In Buchs gehen 310 Jugendliche (12- bis 16-jährig) zur Schule. In jeder Klasse sitzen nicht mehr als 17 Schüler. Seit acht Jahren wird ein Lerncoaching praktiziert: Einmal pro Monat bespricht jeder Schüler mit dem Klassenlehrer unter vier Augen den Lernerfolg, seine Befindlichkeit und Ziele. Die wichtigsten Punkte werden in einer Agenda notiert, die der Schüler seinen Eltern vorlegt. Der Austausch mit den Eltern liegt der Schulleitung am Herzen. «Eltern sind heute anspruchsvoll und wollen bei der Bildung ihrer Kinder mitreden», erklärt Ueli Müller (59).
Er trägt zusammen mit Ralph Zollinger (48) die Verantwortung der Schule. Die beiden Schulleiter sind jedoch nicht nur «Bürokraten», sondern stehen selber im Klassenzimmer: Müller unterrichtet Mathe, Zollinger Englisch. Gemeinsam mit ihren Kollegen haben sie das Lernkonzept entwickelt: eine Mischung aus Erfahrung, gesundem Menschenverstand und modernen pädagogischen Grundsätzen. Die grosse Frage, die alle «Petermooser» beschäftigt: Wie können ihre Schüler den Schulstoff so lernen, dass sie ihn begreifen, auch noch Freude am Lernen haben und nicht einfach die Stunden gelangweilt absitzen?
Darum wird in Buchs der Schulstoff in Lernlandschaften verarbeitet, dazu gehören der Unterricht im Klassenzimmer wie auch Lernateliers zum selbständigen Lernen. «Wir begleiten die Kinder in ihrem individuellen Lernprozess», sagt Müller. «Als Dienstleister müssen wir unsere Rolle überdenken und anpassen, nur so sind wir erfolgreich», so Zollinger. «Im Petermoos stehen die Schüler im Mittelpunkt!»
Aus diesem Grund haben sie sich für den Schweizer Schulpreis beworben: «Wir sind daran interessiert, dass uns hochkarätige Experten beurteilen, das bringt unsere Schule noch weiter», erklärt Müller.