Reue sieht anders aus: Pöbel-Rapper Necro macht sich auf Facebook über seine Prügel-Opfer lustig. So postet er ein Musik-Video der vermöbelten Zürcher Rapcrew I.B.S. und schreibt dazu: «Der erste, der rappt, hat Mr. Hyde mit nur einem Schlag schlafen geschickt, danach kickte er ihn noch ins Gesicht, haha.»
Der zweite, der im Video auftrete, sei von Necro persönlich niedergeschlagen worden. «Ich habe ihm seine Zähne rausgeschlagen. Meine Knöchel haben nicht einmal einen Kratzer abbekommen, während er nach wenigen Schlägen kaputt war.» Und weiter wettert er: «Was für eine Schande, als Vorgruppe den legendären Headliners solche Respektlosigkeit entgegenzubringen.»
Die Schlägerei hat der US-Rapper am Freitagabend vergangener Woche im Zürcher Club Komplex 457 angezettelt. Es handelte sich um das einzige Schweizer Konzert von Necros aktueller Europa-Tournee.
Nachdem sein Bodyguard einem Rapper aus der Vorgruppe eine heftige Kopfnuss gab, sprangen Necro und sein Backuprapper «Mr. Hyde» von der Bühne, um die wehrlosen Zürcher mächtig zu vermöbeln. Die Muskelprotze droschen erbarmungslos auf ihre viel kleineren Kontrahenten ein – teilweise 3 gegen 1. Sechs Opfer mussten ins Spital.
Nun ist der US-Rapper eigenen Angaben zufolge bereits wieder heimgeflogen und mit einer dreijährigen Einreisesperre belegt worden. 100 Stunden habe er in Haft gesessen, 1000 Franken Busse bezahlt. Sechs Monate bedingt habe er zudem kassiert, die er nur dann absitzen müsste, sollte er sich in der Schweiz nochmals etwas zu Schulden kommen lassen.
«Ich kam in die Schweiz mit nichts als Liebe»
Necro beklagt sich zudem über die Haftbedingungen in der Schweiz: «Ich war in einer kleinen Zelle mit kaum Luft, nur eine Stunde pro Tag durfte ich raus.» Seine Mithäftlinge seien wegen Kleinigkeiten gesessen, etwa wegen einer gestohlenen Schachtel Zigaretten oder verbalen Beleidigungen. «Das tut also die Schweizer Polizei mit ihrer Zeit? Was ist mit den Terroristen? Paris???»
Er sei in die Schweiz gekommen «mit nichts als Liebe» und müsse das Land nun als Krimineller verlasen. «Meine Mutter hat mir geraten, nicht nach Europa zu reisen. Aber ich hatte keine Angst und wollte meine Arbeit tun. Und das ist nun der Dank dafür? Einzelhaft und aus dem Land geschmissen zu werden?» Offensichtlich ärgert ihn das gewaltig: Mit «Fuck Switzerland» beendet er seinen Post.