Schwarzenbach hat Gerichtsstreit verloren
Dolder-Besitzer muss 150 Millionen Steuern nachzahlen

Der Dolder-Besitzer muss über 150 Millionen Steuern nachzahlen. Financier Urs Schwarzenbach hat im Streit mit der Steuerbehörde vor Gericht verloren.
Publiziert: 19.11.2017 um 12:49 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:10 Uhr
Urs Schwarzenbach in seinem Büro in der Villa Falkenstein in Zürich.
Foto: Joseph Khakshouri

So hat sich das Urs Schwarzenbach (68) nicht vorgestellt. Das Zürcher Verwaltungsgericht hat den Dolder-Besitzer zu einer Steuernachzahlung von über 150 Millionen Franken verdonnert, wie die «Sonntags Zeitung» berichtet. Die Eidgenössische Steuerverwaltung und das Steueramt des Kantons Zürich sperrten vor eineinhalb Jahren 220 Millionen Franken von Schwarzenbachs Vermögen. Sie werfen ihm vor eine Geschäftstätigkeit in Zürich nicht korrekt deklariert und dadurch Steuern im grossen Stil umgangen zu haben.

Wie Recherchen der «Sonntags Zeitung» zeigen, gaben die Zürcher Richter den Steuerbehörden nun Recht und verlangen deshalb vom schillernden Kunstsammler die happige Nachzahlung. Allein die Gerichtsgebühren sollen in diesem Verfahren rund 200'000 Franken ausmachen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Schwarzenbach will es gemäss der Zeitung ans Bundesgericht weiterziehen. Auf Anfrage wollte er sich nicht äussern.

Schwarzenbach hatte bis vor kurzem Wohnsitz in England, doch er hat in Zürich in der Villa Falkenstein ein Family Office und mehrere Unternehmen. Dank Razzien der Zollverwaltung sind die Steuerfahnder auf Material gestossen, das beispielsweise zeigt, dass er Kunstgeschäfte zwar über eine Galerie im Offshore-Land Liberia tätigt, diese aber von Zürich aus gesteuert wird.

In zehn Tagen muss Schwarzenbach zudem im Streit mit der Eidgenössischen Zollverwaltung vor die Schranken des Bezirksgerichts Bülach ZH treten. Dort wird es um 123 Kunstwerke gehen, die er laut Zollbehörde ohne Mehrwertsteuer zu bezahlen heimlich in die Schweiz gebracht hat. Sie verhängte gegen ihn eine Nachzahlung von 12 Millionen und eine Busse von vier Millionen Franken. (nbb)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?