Seit acht Jahren schon betreiben Cornelia (53) und Kurt (65) Grossenbacher das Sportrestaurant Heerenschürli in Zürich-Schwamendingen. In dieser Zeit habe es noch nie einen «gröberen Zwischenfall» gegeben, erzählen sie. Bis zum vergangenen Freitagabend.
Kurt Grossenbacher und zwei seiner Kollegen wurden von einem Mob gewaltbereiter Jugendlicher attackiert. Der 65-Jährige und einer seiner Kollegen wurden so brutal zusammengeschlagen, dass sie ins Spital mussten.
Der Zwischenfall ereignete sich gegen 23.30 Uhr, wie die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von BLICK bestätigt. «Das Restaurant hatte bereits geschlossen, als es an der Türe klopfte», so Cornelia Grossenbacher zu BLICK. «Mein Mann Kurt öffnete die Tür. Vor ihm bauten sich zwei Jugendliche auf. Sie verlangten Zutritt zum Lokal», erzählt Cornelia Grossenbacher. Als der 65-jährige Pächter sie zurückwies, begannen sie erst zu pöbeln und wurden dann gewalttätig. Die Situation eskalierte.
Schläger haben Opfer zwei Zähne ausgetreten
«Sie haben mir direkt ins Gesicht geschlagen», sagt Kurt Grossenbacher. Auch fünf Tage nach der brutalen Attacke ist der Restaurant-Pächter noch immer «ganz perplex». «Ich habe nichts mehr gesehen. Mein ganzes Gesicht war blutüberströmt», sagt der 65-Jährige. Sein Nasenbein ist mehrfach gebrochen, und über der Augenbraue klafft eine Platzwunde.
Während er zurück ins Restaurant gegangen war, um sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen, nahmen die Jugendlichen das nächste Opfer ins Visier. «Es war bestimmt ein halbes Dutzend», sagt Cornelia Grossenbacher. Laut der 53-Jährigen war der Kollege ihres Mannes rausgegangen, um die Schläger in die Flucht zu schlagen – ohne Erfolg. «Sie haben ihn niedergerungen und ihm ins Gesicht getreten», so Cornelia Grossenbacher. Bei der Prügel-Attacke wurden dem Kollegen zwei Zähne ausgeschlagen. «Die waren ganz von Sinnen, wie unter Drogen», so die 53-jährige Pächterin.
«Ich hoffe, dass sie ihre gerechte Strafe bekommen»
Cornelia Grossenbacher hatte unterdessen die Polizei alarmiert. «Es ging bestimmt gut 20 Minuten, bis Polizei und Ambulanz endlich da waren», erinnert sich die Pächterin. Doch den prügelnden Mob schien das unbeeindruckt zu lassen. Letztlich seien die Schläger in Richtung Tram-Haltestelle Hirzenbach von dannen gezogen. Bei den Angreifern soll es sich um junge Männer zwischen 16 und 20 Jahre alt sein.
Laut Polizei seien entsprechende Ermittlungen aufgenommen worden, um die Angreifer ausfindig zu machen. Gemäss BLICK-Informationen haben sich zwei der Schläger unterdessen bei der Polizei gestellt. Nach den anderen wird nach wie vor gefahndet. Entsprechende Festnahmen konnte die Polizei in diesem Zusammenhang auf Anfrage von BLICK nicht bestätigen. Obwohl Kurt Grossenbacher so brutal zugerichtet wurde, hege er gegen die Schläger keinen Groll. «Aber ich hoffe, dass die Polizei sie erwischt und sie ihre gerechte Strafe bekommen», so das 65-jährige Prügel-Opfer.