Simone Stöhr verdiente einst 250'000 Franken jährlich. Heute lebt die ehemalige Anästhesie-Ärztin aus Männedorf ZH am Existenzminimum. Der Grund: Weil die psychisch kranke Frau (65) über Jahre keine Steuererklärung einreichte, veranlagte das Steueramt sie jeweils nach Ermessen.
2009 und 2010 lag das steuerbare Einkommen bei unglaublichen 750'000 Franken!
Im Jahr darauf korrigiert der Fiskus den Ansatz zwar nach unten, aber Stöhr musste immer noch das doppelte ihres Jahreseinkommens versteuern. Für die 65-Jährige passierten die Anpassungen «völlig willkürlich». «Zum Überleben muss ich hoffen.»
Inzwischen hat sich ein Schuldenberg von 1,8 Millionen Franken angehäuft. In einem Bericht von «Beobachter TV» von heute Abend sagt Stöhr, sie wisse nicht, wie sie in die Situation «hineingeschlittert» sei. «Es ist eher ein Schamgefühl nicht ein Schuldgefühl, dass es überhaupt soweit gekommen ist», so die 65-Jährige. «Es tut weh, sehr weh.»
Der Fall erinnert an die Geschichte von Ernst Suter aus Dürnten ZH. Jahrelang war der Hilfsarbeiter, der kaum lesen und schreiben kann, von den Steuerbehörden viel zu hoch veranlagt worden und hat Hunderttausende Franken zu viel bezahlt (Blick.ch berichtete).