Darum gehts
- Zürcher Ostertradition «Zwänzgerle» findet am Ostermontag auf dem Rüdenplatz statt
- Erwachsene werfen 20-Rappen-Münze in hartgekochtes Ei von Kindern
- Tradition besteht seit über 200 Jahren, wurde 1960 wiederbelebt
Schräg, kurios und «tüpisch Züri»: Seit Gedenken treffen sich Jung und Alt am Ostermontag mitten in der Zürcher Altstadt zum «Zwänzgerle».
Das bedeutet so viel wie «Zwanziger werfen». «Zwänzgerle» ist eine uralte Zürcher Ostertradition auf dem Rüdenplatz und unter den Bögen am Limmatquai, die so geht: Ein Erwachsener versucht, eine 20-Rappen-Münze in das hartgekochte Ei zu werfen, das ein Kind hochhält.
Bleibt die Münze im Ei stecken, gehört das Ei dem Erwachsenen. Fällt die Münze zu Boden, gehören die 20 Rappen dem Kind.
Herzen schlagen höher
Wer profitiert wohl am meisten von diesem Osterbrauch aus dem 18. Jahrhundert, der insbesondere die Herzen von Kindern höher schlagen lässt?
Noch nicht allzu lange her, warens Rappenmünzen, und im Zweiten Weltkrieg pausierte der Brauch wegen Eierknappheit. 1960 wurde «Zwänzgerle» vom Quartierverein wiederbelebt.
Auch an diesem Ostermontag lädt das Quartier am Vormittag wieder zum Brauch ein, der Generationen verbindet, auch Expats anlockt – und überhaupt gar nicht so viel anders als «Ostereiertütschen» ist.
Klassiker «Tütschete»
Eiertütschen ist in der Deutschschweiz der Osterklassiker schlechthin.
Die Berner feiern ihre «Eiertütschete» alljährlich als österlichen Wettbewerb auf dem Kornhausplatz.