Passen fremde Blutstammzellen zu den eigenen, ist das wie ein Sechser im Lotto. Am grössten ist die Chance unter Verwandten – trotzdem beträgt sie nur höchstens 30 Prozent.
Im Zürcher Unispital wartet derzeit Janick Hofstetter (16) aus Rüti ZH auf seinen Jackpot. Seine Leukämie ist so aggressiv, dass er mit Chemotherapie allein nicht geheilt werden kann.
Spender können sich weiterhin eintragen
In Zusammenarbeit mit seiner Mutter Birgit (42) hat die Gemeinde Rüti deswegen einen Aufruf auf Facebook gestartet. Dieser wurde schon über 3200 mal geteilt.
Auf «Blutspende.ch» kann sich jeder zwischen 18 und 55 Jahren als Spender registrieren – in den vergangenen Tagen haben das über 2500 Menschen getan! «Das sind Wahnsinns-Zahlen, einfach toll», sagt der Direktor von «Blutspende SRK Schweiz», Rudolf Schwabe, zu BLICK.
Im vergangenen «Rekord-Jahr» haben sich insgesamt 21'100 Menschen neu angemeldet. Auch wegen «persönlicher Aufrufe von Privatpersonen». Angesprochen wird der Fall des Nidwaldners Fabio Paco (17), der dringend auf eine Knochenmarkspende angewiesen war (BLICK berichtete). Obwohl es keine Übereinstimmung in der Datenbank gegeben hatte, geht es ihm heute wieder besser.
Gegen 1000 Kinder und Erwachsene erkranken in der Schweiz jedes Jahr an lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems im Knochenmark. Weil die Chancen einer Gewebeverträglichkeit so klein sind, finden jährlich aber nur 25 bis 30 Bluttstammzellspenden statt.
Dass Einzelschicksale wie die von Janick oder Fabio Menschen zu einer Spende inspirieren, freut das Rote Kreuz. Sich nur für einen bestimmten Menschen registrieren zu lassen, geht allerdings nicht. Das würde Janick auch nicht wollen. Denn obwohl sein Leben in Gefahr ist, denkt er nicht nur an sich: «Geht und spendet! Jeder Patient hat das Recht weiterzuleben. Macht es für alle.»