Rauchpetarden, Parolen und Zerstörungen bei einer unbewilligten Demonstration von Linksextremen im Zürcher Kreis 5: Am späten Samstagabend marschierten rund 200 bis 300 schwarz gekleidete Vermummte erst als Kolonne durch die Innenstadt. Zunächst verlief die Demonstration friedlich – dann aber eskalierte die Situation.
Als die ersten Polizisten eintrafen, griff der Mob die Beamten «unvermittelt und mit massiver Gewalt» an, schreibt die Stadtpolizei Zürich am Sonntagnachmittag in einer Mitteilung. Die Polizisten seien mit Eisenstangen, Steinen, Pyros und Molotowcocktails attackiert worden. Zudem beschädigte der Mob Autos und Fahrzeuge der VBZ. Auch wurden Hauswände vollgesprayt. «Die Stadtpolizei setzte gegen die Chaoten Gummischrot, Reizstoff und den Wasserwerfer ein», schreiben die Behörden.
Ein Video auf Tiktok zeigt, wie die Demonstranten einen Bus der VBZ beschädigen. Eine Scheibe wird eingeworfen, immer wieder fliegen Steine und andere Gegenstände gegen den Bus.
Sieben verletzte Polizisten
Sieben Polizisten wurden laut Angaben der Behörden bei den Ausschreitungen verletzt, eine Person musste für weitere Abklärungen ins Spital gebracht werden. Unter anderem sei ein Polizist in einen Hauseingang gedrängt und von rund einem halben Dutzend Personen zu Boden geworfen worden. Die Personen hätten den Polizisten mit Fäusten und Fusstritten gegen den Kopf und den Körper traktiert.
17 Personen wurden laut der Polizei festgenommen. 60 Personen seien kontrolliert worden. Die Situation habe sich erst nach 1 Uhr nachts beruhigt.
Am Tag nach der Eskalation liegen vor Ort Hunderte Gummigeschosse. Auf dem Trottoir an der Langstrasse liegt eine kaputte Autoscheibe, zudem ist viel rote Farbe zu sehen. In der Heinrichstrasse wurde fast jede Wand versprayt. Auch zwei umgestossene Abfallcontainer und ein gutes Dutzend verteilte und teilweise zerbrochene Baustellen-Absperrungen erinnern an die chaotische Nacht. (kes/zis)