Rinderknecht, Cancellara und Co. verteilen warme Mahlzeit
Promis schöpfen Suppe gegen die Armut

Ein Anlass gegen die Armut: Die Schweizer Tafel veranstaltete heute den 14. nationalen Suppentag. Hunderte Besucher genossen am Paradeplatz eine warme Mahlzeit – ausgeschenkt von Dominique Rinderknecht, Fabian Cancellara und Co.
Publiziert: 23.11.2017 um 18:43 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:40 Uhr
1/7
Der Suppentag lockte am Paradeplatz in Zürich viele Besucher an.
Foto: Anja Wurm
Helena Schmid

Am heutigen Donnerstag fand an insgesamt 20 Standorten der nationale Suppentag der Schweizer Tafel statt. 1200 Liter Suppe standen heute Mittag am Paradeplatz in Zürich bereit. Mit der Suppenkelle in der Hand standen prominente Helfer bereit: Unter anderem Radsportler Fabian Cancellara, Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht, Zirkusdirektor Rolf Knie und der Präsident von Lindt & Sprüngli, Ernst Tanner.

Eine warme Suppe für jeden

Die Stimmung an diesem Anlass sei wie jedes Jahr einmalig, sagt Dominique Rinderknecht zu BLICK. «Ich finde es schön, wie hier Jung und Alt jedes Jahr vorbeikommen, um gemeinsam zu essen – trotz der Kälte.»

Mit der Aktion möchte die Schweizer Tafel Spenden sammeln und die Schweizer Bevölkerung auf die Armut im eigenen Land aufmerksam machen. Das ist auch Fabian Cancellara ein grosses Anliegen – der Schweizer Sportler ist heute schon zum zweiten Mal dabei. «Uns geht es gut, aber wir dürfen nicht vergessen dass es auch in der Schweiz Menschen gibt, die sich keine warme Mahlzeit leisten können», sagt Cancellara.

Mit dem Überschuss gegen die Armut

Finanzielle Unterstützung erhielt der Suppentag unter anderem vom Schweizer Schokoladenproduzent Lindt & Sprüngli. Präsident Ernst Tanner hat heute Kürbissuppe ausgeschenkt. «Im Hinblick auf Weihnachten war mir dieser Anlass wichtig – jeder soll die nötige Unterstützung erhalten, um dieses Fest feiern zu können», so Tanner. 

Das ganze Jahr über sammelt die Schweizer Tafel Lebensmittel von Grosskonzernen wie Migros und Coop, die nicht verkauft wurden, und gibt sie an lokale Institutionen weiter. Die Idee: Den Überschuss nutzen, um Bedürftigen zu helfen. «Gerade dieser Kreislauf macht den Suppentag aus. Davon können wir uns alle eine Scheibe abschneiden», sagt Rinderknecht.

Immer mehr können ihre Rechnungen nicht bezahlen

Die Schweiz ist steinreich. Im Schnitt besitzt hierzulande jeder umgerechnet 537 600 Dollar, so der Credit Suisse Global Wealth Report am Dienstag. Doch die Autoren des Berichts wiesen auch darauf hin, dass das Ver­mögen sehr ungleich verteilt ist.

Ein Umstand, den das Bundesamt für Statistik gestern mit eindrück­lichen Zahlen untermauerte: ­Demnach gelten knapp sieben Prozent der Schweizer Bevölkerung als dauerhaft arm. Das heisst, dass sie in mindestens drei der letzten vier Jahre nicht genügend Ressourcen für ein normales Leben hatten. Zum Beispiel, um eine unerwartete Zahnarztbehandlung oder eine andere Ausgabe zu bezahlen, die 2500 Franken kostet. Jeder Fünfte kann das nicht. Und es werden immer mehr: Heute sind neun Prozent der Bevölkerung irgendwo im Zahlungsrückstand – bei der Miete, bei Darlehen oder bei laufenden Rechnungen. Doppelt so ­viele wie vor fünf Jahren (siehe Grafik). Bei neun Prozent reicht das Einkommen nicht, um einmal im Jahr für eine Woche in die Ferien zu fahren. Auch dieser Wert ist gestiegen, wenn auch nur leicht. Doch vor fünf Jahren konnten sich nur 7,4 Prozent keine Ferienwoche leisten. Diese Armut, die nur schwer mit dem Bild der steinreichen Schweiz zu vereinbaren ist, trifft vor allem Arbeitslose, Nicht-EU-Ausländer, kinderreiche Familien und Allein­erziehende.

Die Schweiz ist steinreich. Im Schnitt besitzt hierzulande jeder umgerechnet 537 600 Dollar, so der Credit Suisse Global Wealth Report am Dienstag. Doch die Autoren des Berichts wiesen auch darauf hin, dass das Ver­mögen sehr ungleich verteilt ist.

Ein Umstand, den das Bundesamt für Statistik gestern mit eindrück­lichen Zahlen untermauerte: ­Demnach gelten knapp sieben Prozent der Schweizer Bevölkerung als dauerhaft arm. Das heisst, dass sie in mindestens drei der letzten vier Jahre nicht genügend Ressourcen für ein normales Leben hatten. Zum Beispiel, um eine unerwartete Zahnarztbehandlung oder eine andere Ausgabe zu bezahlen, die 2500 Franken kostet. Jeder Fünfte kann das nicht. Und es werden immer mehr: Heute sind neun Prozent der Bevölkerung irgendwo im Zahlungsrückstand – bei der Miete, bei Darlehen oder bei laufenden Rechnungen. Doppelt so ­viele wie vor fünf Jahren (siehe Grafik). Bei neun Prozent reicht das Einkommen nicht, um einmal im Jahr für eine Woche in die Ferien zu fahren. Auch dieser Wert ist gestiegen, wenn auch nur leicht. Doch vor fünf Jahren konnten sich nur 7,4 Prozent keine Ferienwoche leisten. Diese Armut, die nur schwer mit dem Bild der steinreichen Schweiz zu vereinbaren ist, trifft vor allem Arbeitslose, Nicht-EU-Ausländer, kinderreiche Familien und Allein­erziehende.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?