Autofahrer mussten am Freitagabend viel Geduld mitbringen: Tausende Velos blockierten in der ganzen Stadt Zürich den Strassenverkehr, so berichten es auch mehrere Lesereporter. Bei einem davon habe der Umzug auf seiner Strasse fast 35 Minuten gedauert.
Die Polizei wurde von der grossen Teilnehmer-Anzahl völlig überrascht, zitiert der «Tages-Anzeiger» einen Sprecher der Stadt. Beobachter schätzen die Anzahl Teilnehmer auf «bis zu 10'000».
Ein Leichtverletzter
Am Rande der Demo kam es zu zwei Unfällen. Nach Angaben der Stadtpolizei Zürich vom Samstag fuhr ein Autofahrer um 20 Uhr auf der Kasernenstrasse aus noch unbekannten Gründen einen Velofahrer an, der dabei leicht verletzt wurde. Gegen 21.45 Uhr habe sich an der Verzweigung Lang-/Militärstrasse ein weiterer Unfall ereignet. Die Beteiligten hätten den Ort jedoch noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte verlassen.
Wie die Polizei weiter mitteilte, hatten tausende Velofahrende - die meisten von ihnen ohne Maske - auf ihrem Demonstrationszug durch die Zürcher Innenstadt Strassen und Verzweigungen aber auch Rettungsachsen blockiert. Bei der Einsatzzentrale seien mehrere Anrufe von wütenden Autofahrerinnen und -fahrern eingegangen, die wegen der Veranstaltung zum Teil bis zu 45 Minuten im Verkehr feststeckten.
Ausserdem sei es zu «verbalen Provokationen gegenüber dem motorisierten Individualverkehr» gekommen. Doch die Beamten hätten in den meisten Fällen schlichten und Tätlichkeiten verhindern können.
Die Velodemo ist eine Aktionsbewegung mit dem Namen «Critical Mass». Diese findet traditionell am letzten Freitag des Monats statt. Die Velofahrer wollen damit zeigen, dass sie kein Hindernis für den Verkehr darstellen. (zis/SDA)