Ricardo F. (†48) in Zürcher Hotel erstochen
Hatte Ronaldos Coiffeur ein tödliches Date?

Der Coiffeur von Fussball-Profi Cristiano Ronaldo, Ricardo F. (†48), wurde am Freitag in einem Zürcher Hotel tot aufgefunden. Für den tatverdächtigen Brasilianer (39) wurde U-Haft beantragt. Das Motiv bleibt unklar, doch eine Spur soll in die Schwulen-Szene führen.
Publiziert: 04.11.2019 um 20:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2019 um 21:26 Uhr
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In einem Hotelzimmer tot aufgefunden: Ricardo F. (†48) aus Madeira wurde Opfer eines Tötungsdelikts in Zürich-Albisrieden.
Foto: Facebook
Dominique Rais

Der portugiesische Star-Stylist und Coiffeur Ricardo F.* (†48) hat einst Fussball-Ikone Cristiano Ronaldo (34) die Haare gemacht. Am Freitagnachmittag wurde er leblos im Business-Hotel Residence Appartements in Zürich-Albisrieden gefunden (BLICK berichtete). Eine Putzfrau entdeckt die Leiche, als sie das Zimmer reinigen wollte.

Das Hotelzimmer war «voller Blut», wie ein Quelle zu BLICK sagt. Ricardo F. habe «zahlreiche Stichwunden» gehabt und sei in ein Bettlaken eingewickelt gewesen. Es habe stark nach Alkohol gerochen und nach einem Kampf ausgesehen. Als die Putzfrau das Zimmer betrat, habe der mutmassliche Täter bei ihrem Anblick die Flucht ergriffen und sei zu Fuss in Richtung Hubertus geflüchtet. Sie schlägt Alarm.

Lautstarker Streit am Abend vor der Tat

Ein Grossaufgebot der Polizei rückt in den Kreis 9 aus. Das Quartier wird grossräumig abgesperrt. «Aufgrund der vorgefundenen Situation musste von einem Tötungsdelikt ausgegangen werden», sagt Erich Wenzinger, Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft Zürich, zu BLICK.

F. war bereits seit vergangenem Montag auf dem Hotelzimmer eingebucht, wie die Quelle gegenüber BLICK erklärt. Am Abend vor dem Tötungsdelikt soll es zudem zu einem lautstarken Streit gekommen sein, über den sich Gäste an der Rezeption beschwerten. Einen Polizeieinsatz aber habe es deswegen nicht gegeben. Doch wenige Stunden später war Ricardo F. tot.

Gemäss eines BLICK-Informanten seien alle Messer aus der Etagen-Küche des Hotels weg gewesen. Ob die Tatwaffe, vermutlich ein Messer, indes sichergestellt wurde, dazu wollte sich die Oberstaatsanwaltschaft Zürich nicht äussern.

Cousin des Coiffeurs: «Er war so ein netter Kerl»

Der geschiedene Portugiese, der schon als Coiffeur und Make-up Artist in London und Lissabon gearbeitet hat, lebte zuletzt, seit 2017, in der Schweiz. Ricardo F. hinterlässt laut portugiesischen Medien zwei Kinder – ein Mädchen und einen Jungen.

Seine Verwandtschaft ist fassungslos. «Die Familie steht unter Schock. Es ist nur schwer zu glauben. Er war so ein netter Kerl», sagt ein Cousin des Coiffeurs zu BLICK. Sie können sich nicht erklären, wie so etwas passieren konnte. «Wir kennen das Motiv nicht. Wir wissen nur, dass Ricardo getötet und der Tatverdächtige verhaftet wurde», sagt der Cousin.

Führt Spur in Schweizer Schwulen-Szene?

Fakt ist: Die Kantonspolizei Zürich hat in Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt am Samstagabend einen Brasilianer (39) an dessen Wohnort in der Stadt Zürich verhaftet. Ob der Tatverdächtige geständig ist und was das Motiv und der genaue Ablauf der Tat waren, dazu wollte sich die Oberstaatsanwaltschaft Zürich wegen den laufenden Untersuchungen auf Anfrage von BLICK nicht äussern.

Doch: Aufgrund des dringenden Tatverdachts hat die Zürcher Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität laut Wenzinger inzwischen beim Zwangsmassnahmengericht Antrag auf Anordnung von Untersuchungshaft gestellt. Portugiesischen Medien zufolge sollen die Ermittlungen auch in die Schwulen- und Drogen-Szene führen. Demnach sollen sich Ricardo F. und sein Killer nur einen Tag vor der Tat in einer Zürcher Gay Bar kennengelernt haben. Dort sei F. häufig verkehrt. Wurde dem Coiffeur ein Date zum Verhängnis?

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