Endlich ein Spender für den leukämiekranken Janick (17)
100 Prozent Hoffnung

Es hat Monate gedauert. Jetzt hat die Ungewissheit für Janick (17) ein Ende: Für den leukämiekranken Teenager aus Rüti ZH gibt es einen Knochenmarkspender.
Publiziert: 26.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 17:07 Uhr
Janick und seine Mutter Birgit Hofstetter können den Termin für die Transplantation kaum erwarten.
Foto: Siggi Bucher
Jessica von Duehren und Beat Michel

«Wir können es noch gar nicht richtig glauben», sagt seine Mutter Birgit Hofstetter (42). «Ich musste aufpassen, dass ich nicht grad losheule vor Freude.» 27 Millionen Menschen sind weltweit in der internationalen Stammzellen-Spenderdatenbank registriert. Trotzdem blieb die Suche zunächst erfolglos. Die Ärzte zogen bereits die Möglichkeit in Betracht, Stammzellen von Janicks Eltern zu nehmen. Die passen allerdings nur zu 50 Prozent.

Am Freitag erhielt der Schüler die erlösende Nachricht. «Wir waren für ein paar Tage in Italien, weil Janick Venedig so mag und wir die Zeit nutzen wollten, in der es ihm gut geht», sagt Birgit Hofstetter. Als der Anruf des Zürcher Unispitals kommt, sitzen die beiden in einer Gelateria. Der Spender erfüllt alle Punkte, die Übereinstimmung liegt bei hundert Prozent. Die Knochenmarktransplantation ist bereits für Mitte Mai geplant.

In welcher Form die Spende stattfindet, ist noch unklar. Es gibt zwei Möglichkeiten: Die Stammzellen können dem Spender unter Vollnarkose aus dem Knochenmark entnommen werden. Üblicher ist mittlerweile aber die periphere Blutspende. Das Blut des Spenders wird aufbereitet, damit sich die Stammzellen vermehren. Janick würde bei beiden Behandlungsarten die Stammzellen später in einer mehrstündigen Transfusion erhalten.

Wer Janicks potenzieller Lebensretter ist, weiss die Familie nicht – und wird es auch nie erfahren. Birgit Hofstetter: «Nach zwei Jahren darf man einmalig – und ano­nym – dem Spender eine Nachricht übermitteln, um sich beispielsweise bei ihm zu bedanken.»

Vor der Transplantation stehen Janick noch einige Untersuchungen und die dritte Chemotherapie bevor. Damit ihm die gesunden Stammzellen transplantiert werden können, müssen seine kranken vorher durch die Chemo abgetötet werden. Die Mutter ist optimistisch, dass ihr Sohn den Kampf gegen den Krebs gewinnt: «Nach dieser Nachricht sind die besten Voraussetzungen für eine Heilung gegeben.»

«Angehörige brauchen oft mehr Unterstützung»

Bricht der Krebs aus, leiden nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Angehörigen – das weiss Isabella Schmid (45) aus eigener Erfahrung. Die Schweizer Schauspielerin erkrankte mit 29 an Krebs, überwand die Krankheit. Heute lebt sie wieder wie vor der Diagnose und engagiert sich für Kranke und deren Familien und Freunde.

Sie rief die Charity-Aktion «Cinema for Life» ins Leben, holte Filmschaffende, Musiker und Künstler an Bord.  2005 verlor Schmid eine gute Freundin an Krebs. Sie weiss: «Oft brauchen die Menschen im Umfeld mehr Betreuung als die Erkrankten selbst.» Sie kämpfe deshalb schon seit 15 Jahren für eine Psychoonkologie für Angehörige.

Krankenkassen reagierten viel zu langsam auf Veränderungen, kritisiert sie. «Heute werden Chemotherapien oft ambulant durchgeführt, die Angehörigen kümmern sich dann zu Hause um ihre Liebsten. Aber sie sind oft überfordert – in jeder Hinsicht.» Neben der Pflege der Kranken müssen Kinder betreut, der Haushalt erledigt werden. «Daran gehen Familien und Freunde kaputt.» In solchen Fällen brauche es deshalb eine Anlaufstelle, wo unkompliziert Hilfe angeboten werde.

Wie belastend eine Krebsdiagnose sein kann, muss derzeit Sänger Piero Esteriore (38) erfahren. Im letzten August erhielt er zusammen mit seinem Bruder Gabriele (20) die Diagnose Hodenkrebs. Während bei Piero der Tumor durch eine Operation entfernt wurde, muss Gabriele nun schon die dritte Chemo über sich ergehen lassen.

«Ihm geht es elend», sagt Piero. «Die Familie ist rund um die Uhr bei ihm im Spital, Freunde schreiben ihm – das hilft. Aber: «Besonders meine Mutter leidet sehr.»

Bricht der Krebs aus, leiden nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Angehörigen – das weiss Isabella Schmid (45) aus eigener Erfahrung. Die Schweizer Schauspielerin erkrankte mit 29 an Krebs, überwand die Krankheit. Heute lebt sie wieder wie vor der Diagnose und engagiert sich für Kranke und deren Familien und Freunde.

Sie rief die Charity-Aktion «Cinema for Life» ins Leben, holte Filmschaffende, Musiker und Künstler an Bord.  2005 verlor Schmid eine gute Freundin an Krebs. Sie weiss: «Oft brauchen die Menschen im Umfeld mehr Betreuung als die Erkrankten selbst.» Sie kämpfe deshalb schon seit 15 Jahren für eine Psychoonkologie für Angehörige.

Krankenkassen reagierten viel zu langsam auf Veränderungen, kritisiert sie. «Heute werden Chemotherapien oft ambulant durchgeführt, die Angehörigen kümmern sich dann zu Hause um ihre Liebsten. Aber sie sind oft überfordert – in jeder Hinsicht.» Neben der Pflege der Kranken müssen Kinder betreut, der Haushalt erledigt werden. «Daran gehen Familien und Freunde kaputt.» In solchen Fällen brauche es deshalb eine Anlaufstelle, wo unkompliziert Hilfe angeboten werde.

Wie belastend eine Krebsdiagnose sein kann, muss derzeit Sänger Piero Esteriore (38) erfahren. Im letzten August erhielt er zusammen mit seinem Bruder Gabriele (20) die Diagnose Hodenkrebs. Während bei Piero der Tumor durch eine Operation entfernt wurde, muss Gabriele nun schon die dritte Chemo über sich ergehen lassen.

«Ihm geht es elend», sagt Piero. «Die Familie ist rund um die Uhr bei ihm im Spital, Freunde schreiben ihm – das hilft. Aber: «Besonders meine Mutter leidet sehr.»

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