Der Vorstoss wurde mit 70 Ja- zu 29 Nein-Stimmen an den Stadtrat überwiesen. Für Stadtrat André Odermatt (SP) war dies «Wasser in die Limmat tragen». Der Stadtrat habe absolut keine Pläne, diese Rennbahn infrage zu stellen, versicherte er. «Auch im Stadtrat sind einige Fans dieser Sportstätte, unter anderem ich.»
Für Michael Schmid (FDP) war der Vorstoss dennoch wichtig. Die drei zuständigen Stadtratsmitglieder würden bei den Wahlen im Frühling 2026 abtreten. Deshalb sei es gut, das Postulat zu überweisen, als «klares Bekenntnis», gerichtet an die neuen Regierungsmitglieder.
Für den heutigen Stadtrat ist zwar klar, dass das historische Oval stehenbleiben muss. Eine gewisse «bauliche Entwicklung» solle aber möglich sein. Dem Stadtrat schwebt vor, die Rennbahn zu sichern, indem der Gebäudekomplex mit einer Volksschule kombiniert wird.
Das biete «interessante Synergien», etwa indem der Freiraum der Rennbahn als Sportfläche für die Schülerinnen und Schüler genutzt werde. Die Räume unter den Tribünen könnten zudem für Quartiernutzungen verwendet werden. So würde das Grundstück besser ausgeschöpft und der Betrieb der Rennbahn langfristig erhalten.
Die 1912 erbaute offene Rennbahn Oerlikon ist weltweit eine der letzten ihrer Art. Bereits acht Mal fanden hier Radweltmeisterschaften statt. Die Stadt Zürich ist seit 1951 Eigentümerin der Anlage und führte in den letzten zehn Jahren grössere Sanierungsarbeiten durch. Der diesjährige Saisonstart ist am 13. Mai, traditionsgemäss mit einem Steher-Rennen.