Prozess gegen grausame Killer von Boppelsen ZH
Killer-Paar hatte beim Verbrechen seine Kinder dabei

Am Montag wurde der Mordfall von Boppelsen vor dem Bezirksgericht Bülach ZH verhandelt. Dabei kamen schockierende Details ans Licht. So nahm eine der Angeklagten ihre Kinder zur Tat mit! Am Dienstag gehts mit dem Prozess weiter – BLICK tickert erneut.
Publiziert: 08.09.2019 um 23:03 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2020 um 20:06 Uhr
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Das Killerpaar vom Mordfall Boppelsen ZH muss sich vor Gericht verantworten.
Foto: zVg
Michael Sahli

Thomas K.* (29) aus Utzigen BE gestand am Montag zwei feige Morde. Er liess seine gefesselten Opfer langsam und bei vollem Bewusstsein ersticken, indem er ihnen Mund und Nase zuklebte. Zusammen mit seiner Ehefrau Corine K.* (29) und dem Solothurner Garagisten Markus N.* (36) muss er sich dafür seit Montag vor dem Bezirksgericht Bülach ZH verantworten. Das Trio soll eine ganze Reihe von Verbrechen in unterschiedlichen Kombinationen begangen haben, heisst es in der Anklageschrift. Auch das Tötungsdelikt, das unter dem Namen «Mordfall von Boppelsen ZH» schweizweit Schlagzeilen machte.

Dementsprechend gross war das öffentliche Interesse. Wegen des Besucherandrangs wurde die Verhandlung gar in einen zweiten Raum übertragen.

Hauptangeklagter schiebt Schuld auf serbische Mafia

Der Hauptangeklagte Thomas K. machte einen selbstbewussten Eindruck. Und präsentierte dem Gericht eine Story wie aus einem Hollywood-Film. Seine Transportfirma habe im Jahr 2016 finanzielle Probleme gehabt, beginnt er. «Da habe ich mich auf kriminelle Aktivitäten eingelassen.»

Bei diesen kriminellen Aktivitäten sei ihm der in Bern wohnhafte Serbe Dzemal K.* (†25) Geld und Drogen schuldig geblieben. Er selber wiederum habe Schulden bei der Serbenmafia gehabt, spinnt der Angeklagte den Faden weiter. Und eben diese Serbenmafia habe ihn mit vorgehaltener Waffe gezwungen, Dzemal K. zu töten. «Das war so beauftragt», behauptet der Angeklagte. Die Leiche wurde dann im heimischen Garten verbuddelt.

Auch der Mord von Boppelsen ZH sei von Mafiosi befohlen worden. Im Juni 2016 hatte das Killerpaar mit dem Komplizen vorgetäuscht, einen zum Verkauf stehenden Lastwagen Probe fahren zu wollen. Stattdessen bedrohte Thomas K. den Verkäufer mit einer Pistole. Und zwang ihn, einen Kaufvertrag zu unterzeichnen. Das Opfer wurde vom Komplizen gefesselt. Und von K. Stunden später mit einem Klebeband erstickt. Die Leiche wurde dann in einem Wald bei Boppelsen entsorgt.

Kinder zum Mord mitgenommen!

Bizarr: Ehefrau Corine K. folgte dem Killerkommando durch die halbe Schweiz mit ihren Kindern im Auto! Ob er sich nicht überlegt habe, was passiere, wenn seine Kinder das gefesselte Opfer sehen, fragte das Gericht Thomas K. Der Abstand sei gross genug gewesen, meint dieser.

Bei der Frage nach dem Motiv für den Mord von Boppelsen kommt wieder die Serbenmafia ins Spiel. Die habe ihm gedroht, dass seine Familie mit Racheakten rechnen müsse, falls er den Mord nicht begehe. Warum eine ausländische Mafia den Verkäufer eines Schweizer Lastwagens töten lassen soll, kann der Angeklagte nicht plausibel beantworten. «Das waren vielleicht Machtspiele», sagt er.

Komplize widerspricht Mafia-Geschichte

Der Erzählung des Hauptangeklagten widerspricht der 35-jährige Komplize Markus N. deutlich: Dass die Angehörigen der Opfer mit einer «weltfremden Mafia-Geschichte» abgespeist werden, halte er für nicht korrekt, sagt er.

Das Gericht muss nun herausfinden, welcher der drei Angeklagten wann was wusste. So behauptet der mit dem Killerpaar befreundete Komplize etwa, er habe zwar geholfen, das erste Opfer in die Falle zu locken. Von einer Tötung habe er aber nichts gewusst.

Die Verhandlung geht am Dienstag weiter. BLICK tickert erneut

* Namen bekannt

Prozess Doppelmord Boppelsen

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