Posträuber verkaufte Koks und Pizza
«Ich hoffe, dass ich im Restaurant weiterarbeiten darf»

Heute morgen steht der Posträuber Giuseppe V.* vor Gericht. Weil er in seiner Pizzeria Kokain an Gäste verkaufte.
Publiziert: 25.04.2012 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:46 Uhr
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In der Punto Bar, Zürich-Oerlikon, gab es nicht nur Pizzen.
Foto: ZVG

Ein verdeckter Ermittler liess die Drogen-Geschäfte des verurteilten Posträubers Giuseppe V. auffliegen. Als «Fabrizio» kaufte er vom Pizza-Bäcker in Oerlikon 100 Gramm Kokain verkaufen – versteckt in Pizzaschachteln.

Heute morgen steht Giuseppe V. vor Gericht. Der 53-Jährige ist geständig und will sich bessern: «Ich habe alle meine früheren Gäste, die gegen das Betäubungsmittelgesetz verstossen, rausgeschossen», sagt Giuseppe V. dem Richter. Zehn anderen Gästen hatte er ebenfalls 100 Gramm Kokain verkauft. Er wurde verhaftet und musste in U-Haft.

«Möchte nicht in den Knast»

Wegen des Drogenhandels drohen Giuseppe V. 24 Monate Gefängnis, bedingt. Zudem muss er 5000 Franken – den Gewinn aus seinen Deals – dem Staat abliefern.
Auf die Frage des Richters wie er seine Zukunft sehe, antwortete Giuseppe V.: «Ich hoffe, dass ich in meinem Restaurant weiterarbeiten kann und so Geld zur Unterstützung für meine beiden Kinder verdienen kann.» «In den Knast möchte ich unter keinen Umständen. Allein die vier Wochen U-Haft waren schrecklich.» Das Urteil im Koks-Prozess folgt am 14. Mai 2012.

Vor 14 Jahren hat Giuseppe V. einen Fraumünsterpöstler mit dem Räuberboss Elias A.* zusammengebracht. Die siebenköpfige Bande erbeutete beim Fraumünster-Coup 53,1 Millionen Franken. Giuseppe V. wurde dafür zu 3¾ Jahren Gefängnis verurteilt – er war beim eigentlichen Raub am 1. September 1997 nicht am Tatort gewesen. (rkf/jes)

* Name der Redaktion bekannt

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