Demonstranten reagieren auf Polizei-Ansage mit Klingeln
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Auf dem Bürkliplatz:Demonstranten reagieren auf Polizei-Ansage mit Klingeln

Bilanz nach unbewilligter Velo-Demo
Stapo Zürich kontrolliert 52 Personen an der «Critical Mass»

Jeden letzten Freitag im Monat findet die Critical Mass statt. Doch diesmal war sie illegal – weil keine Bewilligung eingeholt wurde. Dennoch fuhren Teilnehmende in kleinen Gruppen durch die Stadt.
Publiziert: 28.07.2023 um 08:03 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2023 um 11:55 Uhr
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Insgesamt 52 Personen hat die Stadtpolizei Zürich am Freitagabend kontrolliert.
Foto: Leserreporter
29.07.2023, 09:25 Uhr

Bilanz der Polizei nach Einsatz an Critical Mass

Am Freitagabend formierten sich in der Innenstadt verschiedene Gruppierungen mit insgesamt mehreren hundert Teilnehmenden zur unbewilligten Critical Mass. Die Stadtpolizei Zürich hat Personen kontrolliert und Wegweisungen ausgesprochen. Zudem wurden mehrere Musikanlagen sichergestellt.

Anfangs Juli hat der Statthalter entschieden, dass die Critical Mass gesteigerten Gemeingebrauch darstellt und somit eine Bewilligung benötigt. Weiter forderte er die Stadtpolizei Zürich auf, Massnahmen zu ergreifen, falls die Critical Mass erneut ohne Bewilligung durchgeführt wird.

52 Personen kontrolliert

Am Freitagabend kurz vor 19:00 Uhr versammelten sich rund 100 Personen mit ihren Velos bei der Stadthausanlage zur Critical Mass. Da im Vorfeld keine Bewilligung für die Ausfahrt eingeholt worden war, wurden die Personen mittels Lautsprecherdurchsage darauf aufmerksam gemacht, dass die Critical Mass nicht bewilligt ist.

Nach der Durchsage der Polizei entfernte sich eine grössere Gruppe vom Bürkliplatz. In der Folge haben sich mehrere Gruppierungen von Velofahrenden in der Innenstadt formiert, zum Teil wurden Musikanlagen mitgeführt. Insgesamt waren während des Abends mehrere hundert Teilnehmende der Critical Mass unterwegs. Dabei kam es zu kleineren Verkehrsbehinderungen, kurzen Blockaden und auch Verkehrsregelverletzungen.

Gegen 22.15 Uhr war der Polizeieinsatz beendet. Die Stadtpolizei Zürich hat insgesamt 52 Personen kontrolliert, die im Nachgang wegen Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration verzeigt werden.

28.07.2023, 23:02 Uhr

«Critical Mass» in der Innenstadt verteilt

Trotz fehlender Bewilligung haben einige hundert Velofahrende an der Critical Mass in Zürich teilgenommen. Sie teilten sich auf mehrere Gruppen auf. Die Polizei stoppte diese nicht.

Mehrere Personen wurden jedoch kontrolliert und verzeigt, wie die Stadtpolizei Zürich am Freitagabend auf Twitter mitteilte. Dies betreffe Personen, welche Seitenstrassen blockierten, im Jargon «Corking» genannt. Auch Musikanlagen seien konfisziert worden

Am Versammlungsort, dem Bürkliplatz, waren bis zum geplanten Start um 18.45 Uhr gut 100 Velofahrende eingetroffen. Die Polizei wies sie per Lautsprecherdurchsage zweimal darauf hin, dass die Critical Mass unbewilligt sei.

Die meisten verliessen den Platz danach in kleineren Gruppen. Im Langstrassenquartier trafen sich die Gruppen dann zum Teil wieder. Ein Blick auf die Critical-Mass-Applikation auf dem Handy zeigte, dass die Velofahrer auf die ganze Innenstadt verteilt waren.

Ein grösserer Pulk umfasste mehrere hundert Personen. Aus diesem hielt die Polizei zwischendurch einzelne Velofahrer an. An vergangenen Critical Mass fuhren in Zürich mehrere tausend Personen mit.

28.07.2023, 20:27 Uhr

«Es sind immer mehr dazu gekommen»

Auf dem Bürkliplatz seien es nur 30 bis 50 Demonstrierende gewesen, sagt Blick-TV-Reporter Matthias Kempf. Auf dem Weg durch die Stadt gesellten sich aber noch einige Teilnehmer dazu. Rund 100 Teilnehmende sollen durch die Stadt ziehen.

«Polizei fährt mit, hat aber noch nicht eingegriffen»
1:39
Reporter bei Critical Mass:«Polizei fährt mit, hat aber noch nicht eingegriffen»
28.07.2023, 20:23 Uhr

Miet-Lastwagen blockiert Strasse

Ein Blick-Lesereporter erzählt, dass ein Lastwagen an einer Kreuzung bei der Selnaustrasse den Verkehr blockiert hätte. «Die Ampel war grün, aber der Wagen hat sich einfach dort hingestellt, um die Strasse in beide Richtungen zu blockieren», erzählt der Leser. Bevor der Wagen stehen blieb, hätten ihm einige Velofahrerinnen und Velofahrer zugewunken. Er glaubt, dass der Fahrzeuglenker absichtlich den Verkehr blockierte, um den Velofahrenden freie Fahrt zu bieten.

28.07.2023, 20:11 Uhr

«Musikanlagen werden sichergestellt»

Die Stadtpolizei Zürich schreibt auf Twitter, dass sich mehrere Velo-Gruppen gebildet hätten. «Die Teilnahme an einer unbewilligten Veranstaltung ist strafbar. Musikanlagen werden sichergestellt. Blockierende Personen werden kontrolliert, verzeigt und weggewiesen», heisst es weiter.

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28.07.2023, 19:10 Uhr

Es geht los!

Die Critical Mass kommt ins Rollen. In kleineren Gruppen geht es durch die Stadt.

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28.07.2023, 19:00 Uhr

Die Polizei wartet auf dem Bürkliplatz

Die Situation auf dem Bürkliplatz ist am frühen Abend noch ruhig. (Matthias Kempf)

Auf und um den Bürkliplatz ist von einem grossen Verkehrsaufkommen von Velos noch nichs zu sehen. Nur die Polizei steht bereit – unter anderem auch mit Einsatzvelos. «Wir sind mit einem Aufgebot im Einsatz und weisen die Teilnehmenden der Critical Mass vor Ort mit Dialogteams und Lautsprecherwagen darauf hin, dass es um eine unbewilligte Veranstaltung handelt», schreibt die Stadtpolizei auf Twitter.

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28.07.2023, 18:00 Uhr

Das erste Mal illegal

Zum ersten Mal ist die Velo-Demo Critical Mass bewilligungspflichtig. Bei der Stadt Zürich wurde aber keine beantragt. Wie geht die Stadtpolizei heute vor? Blick berichtet live.

Ende des Livetickers

Wie jeden letzten Freitag im Monat wollen auch am heutigen 28. Juli Hunderte Velofahrer in Zürich demonstrieren. Doch dieses Mal ist etwas anders. Denn die Verantwortlichen von Critical Mass haben keine Bewilligung bei der Stadt Zürich beantragt. Den Teilnehmern drohen deshalb Anzeigen, wie die Stadtpolizei Zürich bereits am Mittwoch auf Twitter warnte.

Die Velo-Aktivisten lassen sich aber offenbar nicht davon beeindrucken. Auf der Critical-Mass-Homepage heisst es: «Juli 2023 wird spannend», der Statthalter sage, Critical Mass sei abgesagt. «Die Fans der Critical Mass Zürich nutzen nun die freie Zeit, um einen kleinen Ausflug durch Zürich zu machen», heisst es weiter.

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FDP setzte sich für Bewilligungs-Pflicht ein

Bei früheren Ausfahrten quer durch die Stadt mussten die Teilnehmenden noch keine Bewilligung einholen. Die FDP legte jedoch Rekurs dagegen ein. Sie ärgerte sich über die «Velo-Chaoten», die den Verkehr behindern würden.

«Die Critical Mass muss im Keim erstickt werden»
11:00
«Im Keim ersticken»:Mauro Tuena fordert bei Critical Mass hartes Durchgreifen

Der Statthalter gab ihnen recht und entschied, dass die Verantwortlichen eine Bewilligung der Stadt bräuchten. Der Stadtrat akzeptierte diesen Entscheid.

In der Vergangenheit sorgte die Velo-Demo für Behinderungen im Strassenverkehr und grossen Ärger bei Autofahrern. Am heutigen Freitag dürfte sich die Situation zusätzlich zuspitzen, wenn die Polizei aufgrund der neuen Regelung eingreifen wird.

Grüne ruft auf, Bewilligung zu beantragen

Stadträtin Karin Rykart (Grüne) hatte die Verantwortlichen dazu aufgerufen, sich zu melden, damit eine Route besprochen und eine Bewilligung für den Anlass erteilt werden könne. Es sei eine Demo, die den öffentlichen Grund in Anspruch nehme.

Die Critical Mass findet immer am letzten Freitag im Monat statt, teilweise mit mehreren tausend Personen. Offiziell gibt es keine Organisatoren.

Die gemeinsame Velofahrt, die zuerst 1992 in San Francisco stattgefunden hatte, soll ein «spontanes Verkehrsaufkommen von Velos» sein. (man/SDA)

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