Der Täter hat am Montagabend um 17.30 den Gebetsraum eines islamischen Zentrums an der Zürcher Eisgasse betreten und das Feuer auf die Betenden eröffnet. Dabei wurden drei Männer im Alter von 30, 35 und 56 Jahren verletzt – zwei schwer, einer mittelschwer. Nach der Tat sei der Täter in Richtung Zeughausareal geflüchtet, teilt die Polizei mit.
Schwerbewaffnete Sondereinheiten der Stadtpolizei Zürich suchten daraufhin mit Hundestaffeln nach einem ungefähr 30-jährigen Mann. Der Täter wurde noch nicht gefasst.
Unter der Gessnerbrücke, unterhalb der Rio-Bar, hat die Polizei die Leiche eines Mannes gefunden, wie sie auf Twitter mitteilte - der Fundort ist rund 300 Meter von der Moschee an der Eisgasse entfernt. Über den Fund hatte bereits «20 Minuten» berichtet. Ein Zusammenhang mit der Schiesserei im Gebetsraum des Islamzentrums ist derzeit nicht bestätigt.
Bei der Leiche unter der Gessnerbrücke lag eine Handfeuerwaffe, wie ein Foto der Agentur AFP zeigt. Die Wand ist blutverschmiert.
Die Moscheegemeinde besteht zum grössten Teil aus Mitgliedern aus Maghreb, Somalia und Eritrea. BLICK traf drei Gläubige: «Es muss jemand von ausserhalb gewesen sein. Wir sind geschockt und hatten anfangs sogar Angst, dass es Tote gab.» Um 16.43 Uhr habe in den Räumlichkeiten eine Gebetsrunde stattgefunden.
Obwohl kurz nach der Tat eine Grossfahndung eingeleitet wurde, konnte der Einzeltäter bisher nicht gefasst werden. «Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr», sagte Bisa. Die Sicherheit sei gewährleistet.
Der Täter trug laut ersten Zeugenaussagen bei der Tat dunkle Kleidung sowie eine dunkle Wollmütze. Die weiteren Ermittlungen werden nun durch die Staatsanwaltschaft für Gewaltdelikte sowie die Kantonspolizei Zürich geführt. Weitere Informationen stellte die Polizei für Dienstag in Aussicht, «wenn weitere gesicherte Erkenntnisse und Fakten vorliegen».
Rund um die beiden Tatorte patrouillierten am Montagabend schwerbewaffnete Sondereinheiten mit Hundestaffeln, wie sda-Korrespondenten berichteten. Kurz nach 19 Uhr, rund anderthalb Stunden nach der Schiesserei, befanden sich viele Journalisten und Gaffer an den Orten des Geschehens. Der Verkehr lief derweil weitgehend normal weiter, nur eine kleine Gasse wurde abgesperrt. (rey/sac/sda)