Pnos-Politikerin drehte Pornos
«Ich stehe für knallharten Jugendschutz»

Pnos-Frau Jasmin Maeder (29) will den Sprung nach Bern schaffen und kandidiert für den Nationalrat. Früher drehte sie Porno-Filme. Gegenüber BLICK erzählt sie von ihrer Vergangenheit.
Publiziert: 08.02.2019 um 19:06 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2019 um 14:44 Uhr
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Jasmin Maeder (29) will für die Pnos in den Nationalrat.
Foto: Facebook
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Anastasia MamonovaBlattmacherin Digital

Jasmin Maeder (29) will in den Nationalrat. Auf Facebook gab die Zürcher Sektionsleiterin der Partei National Ortientierter Schweizer (Pnos) Anfang Woche ihre Kandidatur bekannt (BLICK berichtete). «Ihr habt es in der Hand, etwas endlich zu ändern. Ihr kennt meine Meinung und Einstellung, wir können nur so etwas bewirken», schrieb sie.

Vor zehn Jahren bewirkte sie vor allem bei Liebhabern von erotischen Filmchen etwas. Damals wirkte Maeder unter dem Namen «Cleopatra» in mehreren Pornofilmen mit. Die Aufnahmen wurden in einem Bordell in Affoltern am Albis ZH aufgenommen. Der Besitzer des Rotlicht-Etablissements war der Sexpartner, sagt ein ehemaliger Kameramann der Pornofilme.

Heute legt sich die junge Frau lieber mit der rechtsextremen Mikropartei Pnos ins Bett – und bereut die Pornodrehs. «Die Filme waren ein Fehler und ich würde das nicht mehr machen», sagt sie zu BLICK. Im Bordell seien die Filme aber nicht entstanden und der Puff-Besitzer sei auch nicht der Sexpartner gewesen.

«Abmachungen wurden nicht eingehalten»

Wegen des Geldes habe sie die insgesamt sechs schlüpfrigen Streifen aber nicht gedreht: «Ich war einfach naiv», sagt sie im Rückblick. «Ausserdem wurden Abmachungen nicht eingehalten.» Konkret: Es sei ihr versprochen worden, dass die Videos nur im asiatischen Raum verbreitet werden. Es kam anders.

Die nationalistische Pnos kritisiert in ihrem Parteiprogramm pornografische Aufnahmen scharf. Einen Widerspruch dazu sieht Maeder nicht: «Die Pnos steht für einen knallharten Jugendschutz. Dafür stehe ich auch.» Dass die Filmchen für mögliche Wähler ein Problem sind, glaubt die 29-Jährige nicht. «Schliesslich konsumieren fast alle Erwachsenen Pornos.»

Pro Clip soll die damals 18-Jährige laut dem Kameramann bis zu 2000 Franken erhalten haben. Diese und andere Filmchen soll der Puff-Besitzer dann auf einem USB-Stick für 100 Franken verkauft haben. Maeder selber sagt, dass sie für die Aufnahmen nie auch nur einen Franken bekommen habe.

Pornostar ging nie anschaffen

Einige der Frauen, die im Bordell Pornos drehten, gingen auch anschaffen. «Cleopatra» soll aber nie eine von ihnen gewesen sein, meint der Kameramann. Ihren Künstlernamen soll die mittlerweile 29-Jährige selber gewählt haben. Der Kameramann mutmasst: «Vielleicht dachte sie, dass sie der ägyptischen Königin aufgrund ihrer Hautfarbe ähnlich sehe. Damals sah sie nämlich deutlich dunkler aus als heute.»

Die Mitglieder der rechtsgerichteten Kleinpartei unterstützen die 29-Jährige weiterhin. «Die Pnos steht voll und ganz hinter Jasmin Maeder. Dass sie vor zehn Jahren pornografische Filme drehte, ist für uns Schnee von gestern», schreiben sie auf Facebook.

Maeder ist übrigens nicht das erste Ex-Pornosternchen, das eine politische Karriere anstrebt. 1995 kandidierte Alessandra «Sandy» Balestra für Lega dei Ticinesi für das Kantonsparlament. Die damals 19-Jährige war seit ihrem 18. Lebensjahr im Porno-Geschäft tätig.

Auch die Filme von Maeder dürften nicht so schnell in Vergessenheit geraten: «Man wird die Aufnahmen wohl nie mehr aus dem Netz bringen», sagt sie zu BLICK. «Es ist ein Teil meiner Vergangenheit, der mich auch einiges gelehrt hat.»

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