Seit 1989 wohnt Walter Kilchenmann (68) an der Brunnwiesenstrasse in Zürich-Höngg. Doch am Sonntag wird sein Heim plötzlich zur Feuerhölle! Kilchenmanns Zigi ist Schuld daran. «Ich rauchte. Ein bisschen glühende Asche fiel mir auf Papier», sagt er gegenüber BLICK. Mit verheerenden Folgen.
Er sei dann runter in die erste Etage gegangen, erzählt der Wirtschaftsinformatiker im Ruhestand. Um zu schlafen. «Währenddessen fing es an zu brennen.»
Videos zeigen das Inferno an der Brunnwiesenstrasse. Der Dachstock brennt lichterloh. Dann hört Kilchenmann Lärm. «Sie brachen unten die Haustür auf.» Wohl seine Rettung.
«Bin zufällig vorbeigefahren»
Vor dem Hauseingang stehen drei Menschen, die Kilchenmann aus den Flammen raushelfen wollen. Beim einen Paar handelt es sich um Kilchenmanns Nachbarn. Doch die beiden schaffen es nicht, die Haustür aufzubrechen.
Der Dritte ist Patrick Rüegg (37), selbst auch aus Zürich-Höngg. Er fährt am Sonntag zufällig am Brandhaus vorbei. Und hilft. Auch Rüegg versucht, die Tür aufzukriegen. Zunächst alleine. «Ich schaffte es nicht. Ich wollte schon fast aufgeben.» Dann versuchen es der Nachbar und Rüegg gemeinsam. Endlich lässt die Türe nach!
«Ich stützte mich mit den Armen am Geländer auf. Dann trat ich mit beiden Füssen mit Schwung gegen die Tür. Paarmal, mit voller Kraft. Als die Tür aufging, fiel ich mit dem Arm noch aufs Geländer. Jetzt habe ich eine kleine Prellung», erzählt der Retter.
Rettung des Bewohners steht im Vordergrund
Dann seien sie zu Dritt ins Brandhaus gerannt. «Mir war nicht ganz wohl dabei. Es knisterte vom Feuer. Und ich wusste nicht, wo es genau brannte.» Doch für sie zählte nur die Rettung des Bewohners.
Die Retter gehen die Treppe hoch. In den ersten Stock. «Es roch nach Rauch. Der ältere Mann kauerte in der Ecke der Wohnung. Er war ganz verwirrt. Wir sagten ihm, er solle rauskommen, da es brennt. Ich weiss nicht, wieso er nicht von selbst da rauskam. Wir holten ihn raus.»
Verletzt sei der ältere Mann nicht gewesen, berichtet Rüegg. «Wir nahmen ihn bei der Hand und führten ihn raus.» Die vier Personen verlassen gemeinsam das Haus.
Bewohner Kilchenmann: «Es war spektakulär»
Bewohner Kilchenmann schildert den Moment, als die Nachbarn und Rüegg kommen, aus seiner Sicht: «Sie kamen hoch und sagten mir, es wäre doch gut, wenn ich rauskommen würde. Dann ging ich raus, um nachzuschauen. Es war spektakulär, um zuzuschauen.»
Der Held von Höngg findet seine mutige Tat selbstverständlich: «Es ist doch normal, dass man hilft. Für den älteren Mann hätte es auch wegen der Dämpfe gefährlich werden können.»