Parkuhren-Wirrwarr in Zürich – mehrere Einsprachen
Maria K. (21) will alles richtig machen und muss jetzt 50 Franken zahlen

Eine Sportbegeisterte wollte sich am 5. Oktober einen schönen Abend machen und ein Eishockeyspiel in Zürich besuchen. Das böse Erwachen kam bei der Rückkehr zum vermeintlich bezahlten Parkplatz.
Publiziert: 10.10.2024 um 19:31 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2024 um 22:25 Uhr
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Maria parkierte beim roten Pfeil, bezahlte aber auf der anderen Seite per App – und nicht bei der rot umkreisten Parkuhr.
Foto: zVg

Auf einen Blick

  • Leserreporterin erhält 50-Franken-Strafe trotz gültigem Parkticket
  • Maria parkte auf der falschen Seite der Vulkanstrasse
  • Securitas lehnt Einsprache wegen falscher Parkzone ab
  • Man kennt das Problem
  • Schlechte Lichtverhältnisse erschweren die korrekte Parkplatzwahl
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Denis MolnarJournalist

Gemütlich ein Hockeyspiel besuchen, mit dem Freund einen schönen Abend verbringen, genüsslich etwas essen und trinken. Das hatte auch Leserreporterin Maria K.* (21) am 5. Oktober vor, als sie ihr Auto an der Vulkanstrasse in Zürich Altstetten abstellte, ein Parkticket per App löste und sich aufmachte in die Swiss Life Arena. ZSC Lions gegen den Lausanne HC stand auf dem Programm. 

Nach dem Spiel machte sich Maria zusammen mit ihrem Freund auf den Rückweg zum Auto. Da war die Stimmung noch gut, die Lions hatten Lausanne 6:3 aus dem Stadion gefegt. Nicht mehr ganz so gut war dann jedoch die Laune, als die beiden bei ihrem Fahrzeug ankamen.

«Die Einsprache half nichts»

Denn hinter dem Scheibenwischer erblickte Maria einen weissen Zettel mit QR-Code – man hatte ihr um 20.15 Uhr eine Umtriebsentschädigung von 50 Franken aufgebrummt. Die 21-Jährige stutzte, hatte sie es doch schwarz auf weiss, dass ihr Parkticket bis 23.56 Uhr gültig war. Und dem war auch so. Nur stand Maria mit ihrem Wagen für ihr gelöstes Ticket auf der falschen Seite, wie sie bald erfahren würde. 

«Ich meldete mich bei der Securitas, die die Umtriebsentschädigung ausgestellt hatte und erhob Einsprache», sagt Maria zu Blick. «Doch es half nichts.» Das Team des Parkingmanagements der Securitas AG schrieb ihr, dass sie gemäss ihrer Quittung «die Parkgebühr für die falsche Zone» bezahlt habe. «Aus diesem Grund werde die Umtriebsentschädigung nicht annulliert.»

Öffentliche Parkplätze auf der linken Seite

Im Schreiben sendete die Securitas ihr symbolisch ein Bild, wie sich die Situation vor Ort dargestellt hatte. Marias Auto sei beim roten Pfeil parkiert gewesen, wodurch sie die rot umkreiste Parkuhr hätte benutzen müssen, wie in der Bildstrecke oben zu sehen ist. Die Sportbegeisterte bezahlte per App aber auf der anderen Seite, was sie jetzt einen grünen Schein kostet.

Denn die Situation an der Vulkanstrasse in Zürich sieht folgendermassen aus. Blickt man stadtauswärts wie auf dem Bild, gehört der Grund links dem Tiefbauamt, bewirtschaftet wird dieser von der Dienstabteilung Verkehr (DV). Es handelt sich um öffentliche Parkplätze, wie die DV auf Anfrage von Blick erklärt.

Anders sieht es auf der rechten Seite aus, wo der Grund der Grün Stadt Zürich gehört. Dieser wird vom Sportamt der Stadt Zürich bewirtschaftet und gehört zur Sportanlage Juchhof. Wer dort wann parken darf, sei entsprechend ausgeschildert, heisst es vonseiten des Sportamts. 

Korrekte Beschilderung vorhanden, aber ...

An besagtem Abend herrschte Betrieb auf der Anlage, wie das Sportamt auf Anfrage sagt. Ausserhalb der Öffnungszeiten dürfen dort alle parkieren, natürlich muss auch dann bezahlt werden. Dazu habe man insgesamt vier Parkuhren aufgestellt.

Eine korrekte Beschilderung sei vorhanden, heisst es weiter. Man kenne aber das Problem, das unter anderem aufgrund der allgemein schlechten Lichtverhältnisse an diesem Abschnitt an der Vulkanstrasse, die vor allem in den Herbst und Wintermonaten sowie am Abend herrschten, bestehe. Man bemühe sich bereits, die Situation zu verbessern, denn es sei nicht die erste Einsprache.

Für Maria, die andere Leser auf den Sachverhalt aufmerksam machen will, ein schwacher Trost: «Neben der entrichteten Parkgebühr muss ich jetzt auch noch obendrauf 50 Franken zahlen.»

*Name geändert 

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