Am Sonntag um 14 Uhr wurde Livia (14) aus Rüschlikon zum letzten Mal in Thalwil gesehen. Seither fehlt von ihr jede Spur. Immerhin: Die Polizei geht nicht von einem Verbrechen aus, sagt Papa Ronnie W. exklusiv zu Blick.ch. «Aber logischerweise machen wir uns dennoch grosse Sorgen. Livia, komm bitte wieder heim!»
Der Vater glaubt nicht, dass sie sich bei Freunden aufhält, die der Familie bekannt sind. «Es wurde das ganze Umfeld überprüft», schreibt er in der Facebook-Vermisstenmeldung, die seit gestern schon fast 5000 Mal geteilt wurde.
Mit Mofa unterwegs
Der Teenie ist mit dem Mofa ausgebüxt. Das schwarze Mofa der Marke Pony trägt das Kontrollschild ZH249999. Ein Mobiltelefon hat Livia keines dabei. Die Kantonspolizei will heute noch eine offizielle Vermisstenmeldung herausgeben, sagt der Papa auf Nachfrage von Blick.ch.
Dies bestätigt die Kapo. Es gebe keinen Anhaltspunkt auf ein Verbrechen, sagt Polizeisprecher Beat Jost.
Erst vor drei Monaten sorgte der ausgebüxte 17-Jährige Illir M. für Aufsehen. Tausende Facebook-Freunde suchten nach ihm – bis nach Deutschland. Bald darauf meldete er sich per Instagram zurück. Er sei auf der «Suche nach sich selber» gewesen.
Ausbüxen passiert im Affekt
Jugendpsychologe Allan Guggenbühl (62) sagte daraufhin in einem Experteninterview, dass Jugendlichen ihr Weggehen in der Regel nicht planen - es passiere im Affekt. «Es ist ein uraltes Phänomen, das Jugendliche von zu Hause ausreissen. Wir beobachten das schon bei Kindern ab zwölf Jahren.»
Oft würden sie durch andere Kontakte auch dazu animiert. «Bei den meisten Ausbrüchen steht der Wunsch im Vordergrund, auszubrechen, die Welt zu erfahren und ein Abenteuer zu erleben.» (ct)
Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Polizei, vermisste Menschen zu suchen. Im Internetzeitalter machen aber immer mehr Private mit. Sie stellen eine Meldung auf Facebook und Instagram und erreichen damit in Kürze Tausende von Menschen. Eigentlich eine gute Sache, doch laut Cornelia Schuoler von der Kantonspolizei Zürich auch heikel. «Auf Facebook kann jeder schreiben, was er will. Der Leser kann nicht überprüfen, ob es überhaupt stimmt und was die Hintergründe sind.» So gibt es immer wieder Fälle von Menschen, die auf Facebook vermisst werden, in Tat und Wahrheit aber schon wieder gefunden wurden oder sich einfach eine Auszeit nehmen wollten. Bis dahin kennen aber schon Tausende ihr Gesicht. Deshalb sollte man vorsichtig sein mit dem Teilen von Vermisstenanzeigen, ausser es sind offizielle. (sas)
Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Polizei, vermisste Menschen zu suchen. Im Internetzeitalter machen aber immer mehr Private mit. Sie stellen eine Meldung auf Facebook und Instagram und erreichen damit in Kürze Tausende von Menschen. Eigentlich eine gute Sache, doch laut Cornelia Schuoler von der Kantonspolizei Zürich auch heikel. «Auf Facebook kann jeder schreiben, was er will. Der Leser kann nicht überprüfen, ob es überhaupt stimmt und was die Hintergründe sind.» So gibt es immer wieder Fälle von Menschen, die auf Facebook vermisst werden, in Tat und Wahrheit aber schon wieder gefunden wurden oder sich einfach eine Auszeit nehmen wollten. Bis dahin kennen aber schon Tausende ihr Gesicht. Deshalb sollte man vorsichtig sein mit dem Teilen von Vermisstenanzeigen, ausser es sind offizielle. (sas)