Im Zürcher Unterland spielten sich vor zwei Jahren seltsame Szenen ab. Fantasiekontrollschilder an einem Auto, das am Waldrand stand, machten einen Passanten stutzig. Der rief daraufhin die Polizei, welche die Identitäten der beiden Insassen kontrollieren wollte. Darauf hatten der 60-jährige Schweizer und die 50-jährige Spanierin jedoch wenig Lust.
Statt den Ausweis zu zeigen, verriegelten die zwei Personen die Türen des SUVs. Auch danach seien alle Aufforderungen, ihre Personalien anzugeben, ignoriert worden. Die Personen, die beide im gleichen Haushalt leben, filmten und fotografierten die Beamten, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet.
Auto mit Gewalt geöffnet
Auch ein Verhandlungsführer der Polizei konnte die Insassen nicht zum Aussteigen bewegen. Nach rund sechs Stunden sahen sich die Polizisten gezwungen, die Türen schliesslich mit Gewalt zu öffnen – und stiessen dabei auf kreative Gegenwehr.
Der Schweizer spritze einem der Polizisten Oberflächenreiniger ins Gesicht. Da dieser aber ein Helm mit Schutz trug, blieb er unverletzt. Schlussendlich konnten die Türen geöffnet und die Insassen festgenommen werden.
Einspruch gegen Strafbefehl erhoben
Das Auto mit den Fantasiekontrollschildern hatte bereits seit Wochen keine Zulassung mehr, die Haftpflichtversicherung fehlte. Die Insassen wurden per Strafbefehl wegen Hinderung einer Amtshandlung, Fahrens ohne Haftpflichtversicherung sowie Verwendung von falschen Kontrollschildern verurteilt.
Der Mann wurde zudem wegen Gewalt und Drohung gegen Beamten und Behörden verurteilt. Weiter verstiess er auch gegen das Waffengesetz, denn im Auto befand sich ein verbotenes Messer. Er bekommt dafür 150 Tagessätze zu je 30 Franken auf Bewährung aufgebrummt und muss Gebühren und Bussen von insgesamt 1700 Franken bezahlen.
Die Frau kommt ein wenig glimpflicher davon. Sie kassiert 90 Tagessätze zu 30 Franken auf Bewährung sowie Bussen und Gebühren von 1300 Franken. Wenn die verbarrikadierten Personen ihr Auto zurückwollen, müssen sie aber zuerst wieder eine Versicherung dafür abschliessen, so der «Zürcher Unterländer». (jl)