Ohne Essen, mit wenig Schlaf
Schweizer sassen 48 Stunden am Flughafen Bangkok fest

Ein Schweizer Paar will nach seinen Thailand-Ferien eigentlich nur noch nach Hause, um sich vor der Arbeit noch ein bisschen zu erholen. Stattdessen beginnt eine Odyssee am Flughafen.
Publiziert: 26.08.2016 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:38 Uhr
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322 Passagiere warteten am Flughafen Bangkok auf ihren Flug nach Zürich.
Foto: 8989 Leserreporter

Was Mühsameres gibt es wohl kaum: Ein junges Paar verbringt zwei Wochen Ferien in Koh Samui an den traumhaften Stränden von Thailand. Am Tag ihrer Abreise aber kommt dann der Schock: Rund 48 Stunden sitzen S.D.* und ihr Freund N.W.* am Flughaften in Bangkok fest. In der Transitzone. Raus können sie nach langem Hin und Her nur ein paar Stunden – um in einem Hotel nahe dem Flughafen zu übernachten.

Passiert ist das Ganze letzten Samstag. Zusammen mit 320 anderen Gästen wartet das junge Paar auf den Swiss-Flug, der 13.05 Uhr von Bangkok nach Zürich abheben sollte. «Es hiess dann zuerst, dass sich unser Flug wegen einem Defekt an den Reifen um etwa zwei Stunden verzögere», erzählt S.D.

Warten zwischen Rolltreppen und Schaltern

Um 15.30 Uhr kam dann die Information, dass die Panne wohl grösser als erwartet sei und der Flug gestrichen werde. «Dann wurden wir gebeten, uns in den Transitbereich zwischen Rolltreppen, Check-In-Schalter und Sicherheitskontrolle zu begeben, wo wir weiter warten mussten.»

Der Grund: Die Gäste aus Koh Samui hatten in ihrem Pass bereits den Stempel erhalten, dass sie aus Thailand ausgereist seien. Und dieser Stempel kann nur dort für ungültig erklärt werden, wo er auch gemacht wurde. 

Den Pass mussten S.D. und ihr Freund anschliessend abgeben. Swiss-Mitarbeiter vor Ort und auch per Telefon in Zürich konnten ihr und ihrem Freund keine Informationen geben. Bis 22 Uhr sassen die beiden mit den anderen Fluggästen – und einer kleinen Zwischenverpflegung – weiterhin in der Transitzone.

Daheim nach 72 Stunden

Dann die Erleichterung: Der Stempel war von den Behörden ungültig gemacht worden, das junge Paar konnte sein Gepäck abholen und wurde ins Hotel gebracht. Aber: «Mit Schlafen war nichts», sagt D. «Wir mussten alle zwei Stunden nachsehen, ob wir eine Benachrichtigung erhalten haben, auf welchen Flug wir umgebucht wurden.»

Nach einigen Stunden kam die Nachricht, dass die beiden über Mumbai nach Hause fliegen müssten und später dann über Hong Kong. «Und weiterhin gab uns die Swiss keine Auskunft und sie konnten uns anscheinend auch nicht auf einen direkten Flug umbuchen.» 

Durch diesen Umweg waren die beiden etwa sechs Stunden länger unterwegs, als wenn sie einen direkten Flug erhalten hätten. Am Dienstagmorgen landete das Paar nach einer Gesamtreisezeit von 72 Stunden schliesslich in Zürich – übermüdet und genervt, aber froh, endlich wieder zu Hause zu sein. (stj)

* Namen der Redaktion bekannt.

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