Das Zürcher Obergericht hat am Freitag einen 44-Jährigen wegen versuchten qualifizierten Raubes zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Er soll im April 2007 in Dielsdorf in einem über die Nacht geschlossenen Fastfood-Restaurant einen Angestellten mit einer Kettensäge angegriffen haben.
Ein Angolaner, der im Restaurant mit Reinigungsarbeiten beschäftigt war, erlitt erhebliche Verletzungen an Kopf und Armen, wie die Kantonspolizei Zürich damals mitteilte. Er konnte sich zu einem anderen Restaurant schleppen, wo die Ambulanz alarmiert wurde.
Der Angriff blieb lange ungeklärt. Erst zwölf Jahre später überwachten Ermittler einen mutmasslichen Kleinkriminellen. Sie hörten dabei mit, wie dieser jemanden vom Kettensäge-Überfall erzählte - er habe ihn als 15-Jähriger mit seinem Stiefvater verübt.
Letzterer wurde im November 2020 vom Bezirksgericht Dielsdorf in erster Instanz zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Das Obergericht reduzierte das Strafmass am Freitag in zweiter Instanz nun leicht auf sechseinhalb Jahre.
Seit rund dreieinhalb Jahren befindet sich der heute 44-jährige Dominikaner hinter Gitter - zunächst in Untersuchungs- und Sicherheitshaft, inzwischen im vorzeitigen Strafvollzug. Diese bislang 1270 Tage werden auf dessen Strafe angerechnet.
Das Urteil des Obergerichts ist noch nicht rechtskräftig. Es kann Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht werden. (SDA/chs)