Obdachlosigkeit nimmt zu
Notschlafstellen Pfuusbus und Iglu sind praktisch voll belegt

Die beiden Zürcher Notschlafstellen der Sozialwerke Pfarrer Sieber, der Pfuusbus und das Iglu, sind praktisch voll belegt. Es gebe spürbar mehr Menschen, die auf der Strasse leben würden. Viele der Hilfesuchenden haben psychische Krankheiten.
Publiziert: 27.11.2023 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2023 um 13:24 Uhr
Die beiden Notschlafstellen Pfuusbus und Iglu sind praktisch voll belegt. In Zürich leben aktuell mehr Menschen auf der Strasse als in früheren Jahren. (Archivbild)
Foto: ALEXANDRA WEY

Seit dem 15. November stehen der Pfuusbus beim Albisgüetli und das Iglu in Seebach wieder für Obdachlose offen. In beiden Betrieben sei fast Vollbelegung, sagte Sprecher Walter von Arburg dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF.

«In dieser Saison spüren wir, dass mehr Menschen auf der Strasse leben als in früheren Jahren», sagte von Arburg weiter. Viele der Hilfesuchenden hätten psychische Krankheiten, was sich auf den Betrieb in den Notschlafstellen auswirkt. «Sie belasten das gesamte Setting. Sie sind unruhig und getrieben.»

Aktuell hätten die Sozialwerke Pfarrer Sieber aber noch genügend Helferinnen und Helfer, um die Lage zu bewältigen.

Bereits in der vergangenen Wintersaison verzeichneten die Sozialwerke einen Anstieg der Übernachtungszahlen. Damals wurden im Pfuusbus 4965 Übernachtungen gezählt, im Vorjahr waren es erst 4093.

Auch im Iglu, das eigentlich für Wanderarbeiter eröffnet wurde, stiegen die Zahlen. Im vergangenen Winter wurden dort 3909 Übernachtungen gezählt, das sind rund 1300 mehr als im Jahr zuvor.

Ein möglicher Grund für den Anstieg im vergangenen Winter war wohl das offizielle Ende der Corona-Pandemie. Testpflicht, Abstands- und Hygieneregeln wurden damals aufgehoben. Die Obdachlosen konnten wieder ohne vorgängigen Test ein Bett in der Wärme beziehen. (SDA)

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