Niemandem fiel etwas auf
Toter fährt sechs Stunden im Tram durch Zürich

Sechs Stunden lang sitzt ein Toter am Montag in der Zürcher Tramlinie 2. Der 64-Jährige erlitt einen Herzstillstand – und niemand hat etwas gemerkt.
Publiziert: 24.06.2021 um 05:08 Uhr
|
Aktualisiert: 24.06.2021 um 10:46 Uhr
Sechs Stunden lang sitzt ein Toter am Montag in der Zürcher Tramlinie 2. Der 64-Jährige erlitt einen Herzstillstand. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Am Montag starb ein 64-jähriger Mann in einem Tram der Linie 2. Sechs Stunden lang ist das niemandem aufgefallen. Der Verstorbene fuhr unbemerkt weiter im Tram durch Zürich.

Laut dem Sohn des Verstorbenen, starb sein Vater am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit. Gegenüber «20 Minuten» sagt der Sohn, sein Vater sei nach sechs Uhr am Morgen bei der Haltestelle Micafil in Zürich-Altstetten eingestiegen.

Herzstillstand im Tram

Beim Paradeplatz hätte er aussteigen sollen – doch bevor er dort ankommt, stirbt der 64-Jährige. «Mein Vater erlitt im Tram einen Herzstillstand», sagt sein Sohn zur Gratis-Zeitung.

Besonders tragisch: «Weder dem Tramchauffeur noch den anderen Passagieren fiel etwas auf. Mein Vater fuhr stundenlang leblos im Tram mit.» Videoaufnahmen zeigen demnach, dass er bereits am Morgen bei der Haltestelle Lochergut zusammensackte und «regungslos sitzen blieb».

Erst am Mittag informierte eine Passagierin den Tramchauffeur, dass etwas nicht stimme. Der dann alarmierte Rettungsdienst kam zu spät. (euc)

Fehler gefunden? Jetzt melden