Kommt jetzt Bewegung in einen der mysteriösesten Mordfälle der Schweiz? Vier Jahre nachdem die Küsnachter Psychiaterin Ana Maria M.* (†56) im Zürcher Seefeld getötet wurde, haben die Behörden eine neue Spur.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft verlangt eine DNA-Probe eines Verdächtigen, der im süditalienischen Bari ebenfalls eine Psychiaterin erstochen hatte. Sprecherin Corinne Bouvard bestätigte eine Meldung der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Der verdächtige Mann befindet sich zurzeit in Italien. Er wurde dort zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Jahr 2013 in Bari eine Psychiaterin erstochen hatte.
Die Zürcher Psychoanalytikerin Ana Maria M.* war im Dezember 2010 wie das Opfer in Bari ebenfalls mit zahlreichen Messerstichen entdeckt worden. Die 56-Jährige war chilenischer Herkunft, verheiratet und Mutter eines Teenagers. Ihr Sohn hat sie tot in ihrer Praxis im Zürcher Seefeld-Quartier aufgefunden.
Zur Aufklärung des Falles wurde die DNA von etwa 300 Männern getestet. Alle waren Bekannte des Opfers. Dieser Vorgang war schweizweit der erste Massen-Gentest - trotzdem lieferte er keine Treffer. Auch die Belohnung von 10'000 Franken, welche die Polizei ausgesetzt hat, brachte die Untersuchung nicht weiter.
Die Aufmerksamkeit der Zürcher Staatsanwaltschaft richtet sich nun auf den Gefangenen in Italien. Dieser hat sich bereit erklärt, eine DNA-Probe abzugeben.
Allerdings versicherte der Italiener seinem Anwalt, er habe weder das Opfer gekannt, noch sei er zur Tatzeit in Zürich gewesen. Laut ANSA hat er jedoch vor Jahren in der Schweiz gearbeitet. (SDA/sas)