Neue Grossbibliothek geplant
Universität Zürich will 60 Bibliotheken schliessen

Von rund 80 Bibliotheken der Universität Zürich sollen künftig 60 Standorte schliessen. Der Grund: Eine neue Grossbibliothek ist geplant. Das Projekt sorgt für Aufregung bei Studenten und Professoren.
Publiziert: 23.04.2018 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:45 Uhr
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Ist die Calatrava-Bibliothek von der Schliessung der 60 Bibliotheken betroffen? Sie grenzt an das Areal der geplanten Grossbibliothek.
Foto: Frank Brüderli

Die Bibliotheken der Universität Zürich (UZH) bieten nicht nur Raum für Bücher. Studenten, Professoren und Forschungsgruppen stehen auch Arbeitsplätze zur Verfügung. Nun sollen 60 Bibliotheken an der Uni geschlossen werden. Die Besorgnis bei Studenten und Professoren ist gross.

Die Planung ist noch nicht publik und nicht gänzlich bestätigt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Ein internes Schreiben, das der Zeitung vorliegt, zeigt jedoch: Rund 80 Bibliotheken sollen auf 20 Standorte reduziert werden.

Neue Grossbibliothek soll her

Im Gegenzug soll eine neue zentrale Universitätsbibliothek bis 2025 öffnen: Auf rund 15'000 Quadratmetern will die UZH künftig das Wissen mit Lernflächen, Hörsälen und Seminarräumen zusammenführen. «Die Konzentration auf wenige Standorte, die aufgrund ihrer Anzahl, Grösse und Lage eine effiziente Bewirtschaftung zulassen», lautet eine Leitlinie im Schreiben.

Ausserdem möchte man durch die Reduktion des öffentlichen Bücherbestands mehr Arbeitsraum schaffen. Die Mega-Bibliothek soll auf dem Areal Wässerwies gegenüber dem Universitätsspital-Park an der Ecke Rämistrasse/Gloriastrasse entstehen. Dort befindet sich derzeit ein Sportareal.

Projekt sorgt für Aufregung

Das Projekt sorgt bei Studenten und Professoren gleichermassen für Aufregung. Man habe die beteiligten Parteien zu wenig in die Planung einbezogen, heisst es. Zudem besteht die Angst, an Vielfältigkeit der Fakultäten einzubüssen. Denn die vielen Standorte seien für die Forschung wichtig. Ausserdem schliesse man Entlassungen nicht aus.

Die UZH entgegnet, dass man eigene Bedürfnisse bis November in das Projekt einbringen könne. Das sehen einige dennoch skeptisch: «Wir dürfen vielleicht noch die Farbe des Stuhls mitbestimmen. Alles andere ist bereits entschieden», sagt eine Studentin. (szm)

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