Als Gisela B.* (†53) am vergangenen Donnerstagabend im Spital Affoltern am Albis nicht zur Arbeit erscheint, wird die Polizei alarmiert. Und die findet in ihrem Haus ein schreckliches Bild: Gisela B. liegt in ihrem Blut, ebenso ihre Söhne Max* (†7) und Julian* (†9).
Alle drei wurden mit einer Schusswaffe getötet, wie die Zürcher Staatsanwaltschaft gegenüber BLICK bestätigt. Den Abzug gedrückt hat der Ehemann und Vater, IT-Forensiker Harald B.* (†53). Dieser richtete sich nach der Tat selbst. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Erich Wenziger, sagt: «Es gibt derzeit keine Hinweise, dass neben dem 53-jährigen Mann weitere Personen als Täter in Frage kommen.»
Täter hatte keine Vorstrafen
Zur Tatwaffe – ob es eine Armeewaffe war und ob Harald B. diese legal besass – macht die Staatsanwaltschaft derzeit keine näheren Angaben. Harald B. war vor der Bluttat aber nicht polizeilich auffällig: Weder bei der Zürcher Kantonspolizei noch der Staatsanwaltschaft war er wegen allfälliger früherer Straftaten aktenkundig.
Doch was trieb ihn zur Wahnsinnstat? Die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem Motiv sind noch unklar. Sein Büronachbar berichtete BLICK am Tag nach der Tat, dass Harald B. in seinem Büro tagelang mehrere Stunden am Tag Akten geschreddert habe. Im Nachhinein frage er sich nun: «Hat er schon da seine Tat geplant?»
Wirkten wie eine glückliche Familie
Vordergründig führte Harald B. hinter dem Uetliberg ein harmonisches Familienleben. Wie Nachbarn BLICK erzählen, gingen die Eltern mit ihren Söhnen Velo fahren, der Vater spielte oft mit den Kindern vor der Garage.
Die Familie habe intakt und glücklich gewirkt. Von Streit hat man in der Nachbarschaft nichts bemerkt. «Die Familie machte eine flotten und aktiven Eindruck», sagt Quartierbewohnerin Lydia Bütler (49). (nl/neo)