«Nähe zu Kindern gesucht»
Zürcher Primarschule feuert Lehrer

Eltern und Kinder unter Schock: In Geroldswil ZH wurde ein Lehrer beschuldigt, Schüler unsittlich berührt zu haben. Die Schule handelte sofort und kündigte ihm fristlos.
Publiziert: 10.07.2024 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2024 um 14:22 Uhr
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Knall an einer Zürcher Primarschule: Ein Lehrer wurde freigestellt, weil er sich unangemessen gegenüber Schülern verhalten haben soll. (Symbolbild)
Foto: imago/blickwinkel

Laut einem anonymen Leserbrief stehen Eltern und Schüler einer Primarschule in Geroldswil unter Schock, wie «20 Minuten» berichtet. Der Grund: Ein Lehrer soll sich gegenüber den Kindern unangemessen verhalten haben. 

Die Schulpräsidentin Daniela Kugler bestätigt auf Anfrage von «20 Minuten», dass der Lehrer am 1. Juli freigestellt wurde, nachdem die Schulleitung von seinem Fehlverhalten erfahren hatte. Obwohl keine sexuellen Handlungen bekannt wurden, überschritt der Lehrer klar das pädagogisch zulässige Mass an Körperkontakt.

«Die körperliche Integrität unserer Schülerinnen und Schüler ist unantastbar»

«Die Nähe, die der Lehrer selbst zu den Kindern gesucht hat, stellt eine erhebliche Grenzüberschreitung gegenüber den Kindern dar», so Kugler. Zum Schutz der Betroffenen verzichtet die Schule auf weitere Details. Die Schulpflege sah sich gezwungen, das Arbeitsverhältnis mit dem Lehrer fristlos aufzulösen. «Die betroffene Klasse wird betreut», versichert Kugler.

Der Unterricht sei bis zu den Sommerferien sichergestellt und die Schule stehe in engem Kontakt mit den Eltern. «Die körperliche Integrität unserer Schülerinnen und Schüler ist unantastbar. Nachdem die Grenzüberschreitungen erwiesen waren, war kein anderer Entscheid denkbar.»

«Welcher Art die Grenzüberschreitung waren, ist Gegenstand der Untersuchungen»

Erst Ende Juni sorgte der Fall von Reto T.* (27) für Schlagzeilen. Der Lehrer an einer Stadtzürcher Primarschule wurde freigestellt. Er soll einen sexualisierten Umgang mit einem Schüler gepflegt haben. Kritisiert wurde von den Eltern, dass die Schule zu spät reagierte. Eine Lehrerin hatte ihren Kollegen beobachtet und Meldung gemacht. Doch erst zwei Tage später kam eine Reaktion. 

Auf Blick-Anfrage bestätigte Marc Caprez, Leiter der Kommunikation beim Zürcher Schul- und Sportdepartement, dass die Schulleitung «von einer Mitarbeitenden Hinweise auf grenzüberschreitendes Verhalten durch eine Lehrperson» erhalten hat. «Welcher Art die Grenzüberschreitung waren, ist Gegenstand der Untersuchungen.»

Die Kritik, die Reaktion komme spät, wies Caprez weg: «Die Schulleitung erhielt am Mittwoch eine entsprechende Meldung. Am Mittwochnachmittag fand das Gespräch mit der Lehrperson auf der Kreisschulbehörde statt, und am Donnerstag erfolgte nach dem Nachmittagsunterricht die Beurlaubung.»

* Name geändert


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