Gleich zehn Oberstufenschüler erscheinen am vergangenen Freitag im Edelweisshemd an der Sekundarschule Berg in Gossau ZH. Ihre Motivation: Sie wollen damit zeigen, dass sie «stolze Schweizer und patriotisch» seien. Die Aktion stösst bei der Lehrerin der Jugendlichen auf wenig Verständnis. Stattdessen kommts zum Eklat.

Die Lehrerin verbietet den Schülern das Tragen des traditionellen Schwingerhemds und Markenzeichen der Schweizer Bauern. Sie habe ihren Entscheid damit begründet, dass das Hemd rassistisch und ausländerfeindlich sei, schreibt die «SonntagsZeitung». Die betroffenen Schüler hingegen antworten, dass sie nichts gegen Ausländer hätten, sich aber an jenen störten, die sich geringschätzig über die Schweiz äussern würden. An der Schule soll es vor dem Vorfall wiederholt zu Zoff zwischen Schweizern und Jugendlichen vom Balkan gekommen sein.

«Man sendet eine Botschaft aus»

Der Eklat rief nun sogar Schulleiter Patrick Perenzin auf den Plan. Er distanziert sich vom dem Hemdverbot für die Schüler: «Die betreffende Lehrerin hat selbst eingesehen, dass sie überreagiert hat.» Die Edelweisshemden würden nicht gegen den Dresscode verstossen und seien deshalb auch nicht verboten.

Perenzin habe die Schüler aber darauf hingewiesen, dass man «eine Botschaft aussendet, wenn zehn Schüler in Edelweisshemden auf dem Pausenhof stehen».

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass die Edelweiss-Kutte für Reibereien sorgt. Im Frühjahr löste ein Hemmli-Verbot an der Volksschule in Willisau LU Aufruhr im Dorf aus (BLICK berichtete). Es handelte sich damals aber um eine temporäre Massnahme, um Spannungen zwischen Gruppen von Schülern abzubauen. (cat)